Bettina Müller besucht Museen in der Büdinger Altstadt – Trotz Corona und Hochwasser blicken Verantwortliche positiv in die Zukunft

Die Kultur- und Museenlandschaft hat es aufgrund der Corona-Pandemie nicht leicht. In Büdingen hat das katastrophale Hochwasser im Januar die Situation noch verschlimmert. Bei einem Besuch der hiesigen Bundestagsabgeordneten Bettina Müller im 50er-Jahre-Museum, dem Heuson-Museum und dem Metzgermuseum in der Altstadt hat sie sich die Schäden angeschaut und mit den Verantwortlichen gesprochen. Begleitet wurde Müller von der Ausschussvorsitzenden für Jugend-Kultur-Soziales Sieglinde Huxhorn-Engler. Trotz großer Schäden und dem Umstand, dass die Museen coronabedingt geschlossen waren, blicken die Verantwortlichen positiv in die Zukunft.

Im Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden Bernd Petri und dem stellv. Vorsitzenden Helge Arendt im 50er-Jahre-Museum spürt man die Motivation und Begeisterung des Vorstandes. Auch wenn die Schäden gravierend sind, ist Pessimismus nicht zu spüren. Denn insbesondere die Milchbar wurde durch das Hochwasser zerstört. Die Bar wird nun komplett umgestaltet. Ein neues Konzept mit Sonderausstellungen, eine Kinderecke mit Spielsachen „von damals“, und eine neue Showbühne sind in Arbeit. Das Museum soll interaktiv werden und von den 50er Jahren zu heute eine Brücke schlagen. „Die Zeit von damals soll erlebbar gemacht werden. Filmabende und Sonntags-Matinees ergänzen ein rundum neues Konzept“, berichten Bernd Petri und Helge Arendt. Man darf gespannt sein.

 

Mit dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Joachim Cott, und seiner Frau Susanne Cott traf Bettina Müller sich anschließend im Heuson-Museum. Auch dort ist „Land unter“. Das Hochwasser hat den Fußboden massiv zerstört. „Die Hilfe und Unterstützung der Freiwilligen, aber auch die der Feuerwehr, war super“, begeistert sich Susanne Cott im Gespräch. Viele Ausstellungsstücke konnten gerettet werden. „Aber es wird noch Monate dauern, bis das Heuson-Museum geöffnet werden kann“, prognostiziert Joachim Cott. Vorsichtig plant der Geschichtsverein eine Wiedereröffnung im November 2021. Neue Projekte und Ideen sind schon in der Planung. So hat sich das Museum in den letzten beiden Jahren erfolgreich um Fördermittel beworben. Darüber hinaus plant der Geschichtsverein den Ausbau des Museums zum Dokumentationszentrum für die regionale Geschichte. Außerdem soll die erfolgreiche Sonderausstellung „Die 70er Jahre – Ein Lebensgefühl in orange“ bis Ende 2022 verlängert werden.

 

Abschließend ging es zu Fritz Albert in den historischen Metzgerladen des Metzgermuseums. Erst kurz vor dem zweiten Lockdown hat der Metzgerladen eröffnet. Dann kam Ende Januar 2021 das Hochwasser. Auch wenn die Wurstküche und der Metzgerladen vom Hochwasser nicht so stark beschädigt wurden, hat es den Verein trotzdem bitter getroffen. Es wurden historische Bücher und Unterlagen, Bilder aus dem 18. und 19. Jahrhundert und Ausstellungsobjekte, die teilweise mehr als 200 Jahre alt sind, zerstört. „Auch wenn ein Teil der Schäden finanziell abgedeckt sind, ist das alles eine große Katastrophe“, resümiert Fritz Albert. „Die historischen Objekte können nicht wieder beschafft werden. Gerade diese Exponate haben anschaulich das traditionelle Metzgerhandwerk erklärt.“

 

Bettina Müller war betroffen von dem Schicksal der Museumslandschaft in der Büdinger Altstadt. „Es ist erschreckend, wie ein Hochwasser in wenigen Stunden so viel zerstören kann. Mich beeindruckt aber, wie alle in Büdingen die Ärmel hochkrempeln und optimistisch in die Zukunft planen. Das ehrenamtliche Engagement ist bewundernswert. Ich werde mich weiterhin für Büdingen und die historische Altstadt mit seinen „Aushängeschildern“ stark machen“, verspricht die Abgeordnete.