Naturschutzgroßprojekt für die Wetterau!

Der Wetteraukreis hat mit Abstand den größten Streuobstbestand in Hessen, nämlich schätzungsweise 200.000hochstämmige Bäume. „Es gibt jedoch kein aktuelles Kataster über Standort, Ausbreitung und Zustand der Streuobstwiesen. Das macht es schwerer Prioritäten bei der Betreuung zu setzen“. Schildert Frank Uwe Pfuhl eine der zahlreichen Herausforderungen.

Lukas Dittrich, Vorsitzender Jusos Wetterau / Frank Uwe Puhl, NABU / Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverband FrankfurtRheinMain Bild: SPD Wetterau
Streuobstwiesen in der Wetterau unter massivem Druck

„Auch Walnussbäume zählt man zu Streuobstwiesen“, begrüßte Frank Uwe Pfuhl mit Blick auf den großen Baum im Eingangsbereich des Lehrbiotops des NABU in Assenheim. Doch leider stehen Streuobstwiesen im Wetteraukreis unter enormem Druck. Bis zu 90% drohen aufgrund vielfältiger Faktoren zu verschwinden. Neben zunehmendem Wassermangel und erweitertem Wohnraumbedarf in der Region, stehen auch die fehlende Bewirtschaftung und Pflege, die zu einer Verbuschung der Streuobstwiesen führt. 

Der Wetteraukreis hat mit Abstand den größten Streuobstbestand in Hessen, nämlich schätzungsweise 200.000 hochstämmige Bäume. „Es gibt jedoch kein aktuelles Kataster über Standort, Ausbreitung und Zustand der Streuobstwiesen. Das macht es schwerer Prioritäten bei der Betreuung zu setzen“. Schildert Frank Uwe Pfuhl eine der zahlreichen Herausforderungen.

Rouven Kötter ist Teil des Wetterauer SPD-Spitzenteams zur Kommunalwahl und als Erster Beigeordneter des Regionalverband FrankfurtRheinMain vielfältig mit dem Thema Streuobstwiesen beschäftigt: „Die Streuobstwiesen als identitätsstiftendes Element unserer Kulturlandschaft liefern nicht nur den Grundstoff für das hessische Kulturgut Apfelwein, sie weisen mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten auch eine beeindruckende biologische Vielfalt auf, kommen ohne Pflanzenschutzmittel aus und verbessern das lokale Klima. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass sie auch kommenden Generationen als Identifikationsstifter, Erholungsgebiete und Nahrungslieferant zur Verfügung stehen.“

„Die Streuobstwiesen sind ein Ort regionaler Wertschöpfung, Identifikationspunkt und artenreichster Lebensraum unserer Kulturlandschaft. Daraus erwächst die politische Verantwortung sich für den Erhalt einzusetzen. Offenbar sind alle demokratischen Fraktionen dafür, doch es braucht einen Rettungsplan. Wir werden einen solchen vorlegen“, kündigt der Wetterauer Juso-Vorsitzende Lukas Dittrich an, der ebenfalls Teil des Spitzenteams der SPD Wetterau ist.

Frank Uwe Pfuhl stellte den beiden SPD-Vertretern das Konzept des NABU zum Erhalt der Streuobstwiesen in der Wetterau vor. Unter anderem sieht es vor, ein großes Förderprojekt über einen Zeitrahmen von rund zehn Jahren in die Wetterau zu holen. „Dafür brauchen wir natürlich die Unterstützung des Wetteraukreises und zahlreicher weiterer Akteure. Das ist eine große Chance für die Wetterau.“ Ist sich Pfuhl sicher.

„Wir stellen uns hinter das Konzept des NABU und unterstützen die Idee eines kreisweiten Programms zur Sicherung unserer Streuobstbestände. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren werden wir uns auf Kreisebene dafür einsetzen, ein Naturschutzgroßprojekt in die Wetterau holen und dafür Bundesmittel zur Finanzierung akquirieren.“ Sichern Dittrich und Kötter zu.