Der Wald braucht Hilfe – Bürgermeister Hertel: „Der Stadtwald wird nicht verkauft!“

Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel lud zur Begehung des Bönstädter Walds ein, um gemeinsam mit der Bevölkerung die Schäden der vergangenen Trocken-Sommer zu begutachten. Als Sachverständiger war Revierförster Link von „HessenForst“ dabei, der die 40 interessierten Bürger*innen durch den Wald führte, auf die Schäden aufmerksam machte und Ansätze und neuer Entwicklungen vorstellte, wie dem Waldsterben begegnet werden könne.
Die Stimmung unter den Teilnehmer*innen wurde schnell nüchtern. Zu massiv waren die äußeren Schäden an den Bäumen und zu deutlich die Warnungen des Försters. „Viele Baumarten sind schon heute in unserer Klimazone nicht mehr überlebensfähig und auch Buche und Fichte, die wir als robuster eingeschätzt hatten, zeigen heute schon große Probleme. Auch diese Baumarten leiden unter Trockenstress“, zeichnete Revierförster Link das Bild des Stadtwalds. Deshalb sei deutlich mehr Holz aus dem Wald entnommen worden, als geplant. Da dies allgemein zu beobachten sei und es deshalb ein großes Angebot gäbe, seien die Holzpreise im Keller.
Ein weiteres Problem sei der Borkenkäfer. Im Zuge der massiven Trockenheit bildeten die Bäume kein Harz mehr und seien deshalb Schädlingen wie dem Borkenkäfer schutzlos ausgeliefert.

Förster Link führte die Gruppe auch in Gebiete, in denen er mit neuen Baumsorten experimentiere. Er rechne damit, dass beispielsweise die Pflaumeneiche eine Chance habe anzuwachsen, aber auch weitere Baumarten aus südlicheren Breiten könnten eine Rettung sein. Die Setzlinge wurden durch Rohre und Zäune geschützt, damit Wildtiere diese nicht abfressen konnten. Dabei betonte er, dass die Stadt Niddatal ein verlässlicher Partner sei und er mit BGM Hertel gut zusammenarbeite.

Diese Eindrücke führten zu vielen Fragen. Ob man den Wald nicht aus der Bewirtschaftung nehmen solle, wie es in Talkshows regelmäßig anklinge, war eine der Fragen. Förster Link antwortete: „Wo soll dann das Holz für die Bauwirtschaft oder für ihren Kamin herkommen? Der Wald ist nun mal kein Museum.“

Bürgermeister Hertel machte am Rande der Veranstaltung deutlich: „Mit mir wird der Stadtwald Niddatals nicht verkauft. Hier geht es nicht um die Wirtschaftliche Betrachtung, sondern um die Verantwortung den Wald fit zu machen für die Zukunft, in denen Trockenheit zur Regel wird.“

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