Die Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD Wetterau besuchte das Wasserwerk der Oberhessischen Versorgunggesellschaft (OVAG) in Inheiden. Der Vorsitzende der AG 60 plus Karlheinz Hümmer, Butzbach konnte zu Beginn eine große Runde an interessierten Teilnehmern begrüßen. Auf der Agenda stand neben der Vorstellung auch ein Rundgang durch das Pumpwerk .„Trotz Hitzeperiode haben wir die umweltschonende Grundwassergewinnung im letzten Jahr aufrechterhalten.“ Das ist die gute Nachricht, die Wasserwerksleiter Franz Poltrum von der Vorstellung des Wasserwirtschaftlichen Jahresberichtes der OVAG. Alle SPD 60plusler konnten sich davon überzeugen, dass die Trinkwasserförderung der OVAG im „Hitzejahr“ 2018 ausnahmslos den Auflagen der Genehmigungen entsprach. Durch intelligent gelenkte Förderung konnten auch die selbst gesetzten erhöhten Anforderungen erfüllt werden, die die Natur in den Gewinnungsgebieten besonders schonen.
Schaut man auf das erste Halbjahr 2019, so sind die normalen Trinkwasservorräte durch die moderaten Temperaturen und die ausreichenden Niederschläge erhalten – kurz gesagt, die Wasserförderung verläuft normal. Ein Spitzenlasttag war der 26. Juni, an dem es zum einen mit bis über 35 Grad sehr heiß war, zum anderen noch keine Sommerferien waren. An diesem Tag wurden rund 125.000 Kubikmeter Wasser in das Fernleitungsnetz der OVAG eingespeist. Zum Vergleich: die mittlere Menge an einem Tag betrug 2018 rund 97.000 Kubikmeter Wasser. Der Verbrauch lag also etwa ein Viertel über dem Schnitt: „Ein Wert, der unsere technischen Anlagen an ihre Grenzen gebracht hat“, blickt Franz Poltrum zurück. Für die Zukunft sieht er allerdings solche „Extremsituationen“ immer häufiger auf die Wasserversorger zukommen. Zum einen liegt das am demografischen Wandel. Immer mehr Menschen ziehen ins OVAG-Versorgungsgebiet an den Autobahnen A5 und A45 sowie an die Bahnlinien zwischen Frankfurt und Gießen. Zum anderen liegt das am klimatischen Wandel: Extreme Temperaturen und veränderte Niederschläge in Form von unwetterartigen Regenfällen, die nicht versickern wie anhaltender Landregen. „Darauf müssen wir uns einstellen. Deshalb kooperieren wir zum einen enger mit anderen Wasserversorgern, um vorhandene Grundwasservorkommen optimal zu steuern. Zum anderen entwickeln wir unsere technischen Förderanlagen weiter, damit sie noch flexibler reagieren können, wenn es zu einem Spitzenverbrauch kommt.“ Poltrum vergleicht sein Wasserleitungsnetz sehr anschaulich mit einem Auto: „Bisher hat ein durchschnittlich motorisierter Wagen als Transportmittel ausgereicht, heute müssen wir einen Sportwagen vorhalten, der ab und zu mal mit Vollgas gefahren werden kann.“ Dem Wasserwerksleiter der OVAG ist es trotz der derzeit entspannten Fördersituation wichtig, zu sensibilisieren: „Unabhängig von der aktuellen Wetter- und Temperaturlage animieren wir Kommunen und Einwohner immer zum sorgsamen und sparsamen Wasserverbrauch. Jeder Wasserabnehmer sollte sehr bewusst mit dem lebensnotwendigen Lebensmittel Trinkwasser umgehen.“ Er blickt voraus: „Auch die Nicht-Trinkwasservorräte müssen künftig noch besser genutzt werden. Ob bei der Gartenbewässerung oder in der Toilette – nicht jeder Liter Nutzwasser muss Trinkwasserqualität haben.“ Nach Abschluss der Besichtigung danke der SPD 60plus Vorsitzender Karlheinz Hümmer dem Vorstandsmitglied Joachim Arnold und dem Vortragenden Franz Poltrum für den für alle lehrreichen Nachmittag.
Information der OVAG https://www.ovag-gruppe.de/konzern/kontakt/besichtigungen/wasserwerk.html