SPD Arbeitsgemeinschaft 60 plus Wetterau plädiert für bezahlbaren Wohnraum
Bezahlbares und altersgerechtes Wohnen im ländlichen Raum und in der Sozialen Stadt.
Ein-Personen-Haushalte haben immer größere Bedeutung. Gerade bei Pflegebedürftigkeit ist ein auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittener Wohnraum unerlässlich und kann den Umzug in ein Pflegeheim hinausschieben oder verhindern, was dem überwiegenden Wunsch der Betroffenen entspricht. Insgesamt gehört zum Wohnen und Leben im Alter aber auch die Debatte über neue Wohnformen für Pflegebedürftige sowie deren Förderung, so die SPD AG 60 Unterbezirk-Wetterau plus mit ihren Vorsitzenden Karlheinz Hümmer (Butzbach).
Der Anteil der über 60-Jährigen sowie der über 80-Jährigen an der Gesellschaft wird sich den demografischen Prognosen zufolge schon bis 2030 in fast jeder Kommune deutlich erhöhen. Gleichzeitig wird es – auch für Ältere immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Mieten steigen ebenso wie Stromkosten, Rentnerinnen und Rentner können ihr Einkommen nicht steigern und Rentenerhöhungen, die Kostensteigerungen ausgleichen könnten, nicht in Sicht sind. Das Wohnen im Alter wird vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft immer problematischer werden. So fehlt es auch an barrierefreien Wohnungen. Angesichts der drohenden weiteren Absenkung des Rentenniveaus bzw. der Rentenansprüche wird Altersarmut in der Zukunft eine größere Rolle spielen. Die finanzielle Absicherung im Alter ist eine Voraussetzung dafür, im Alter angemessen und ohne Not wohnen und leben und damit am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wenn wir vom Wohnen und Leben im Alter sprechen, geht es immer auch darum eine gute Lebensqualität durch ein ausreichendes Einkommen zu gewährleisten. Steigende Mieten sind nicht nur, aber insbesondere in Städten ein zunehmendes Problem. Dies gilt vor allem für Neuvermietungen, die gesetzlich nicht ausreichend geregelt sind. In attraktiven Lagen wird die Miete bei einer Neuvermietung bisweilen um 20 bis 30 Prozent erhöht. Die Neuvertragsmieten von heute sind die Bestandsmieten von morgen. Doch auch langjährige Mieterinnen und Mieter – Bestandsmieter – kämpfen mit teils drastisch Mieterhöhungen zum Beispiel nach Sanierungen. Mietsteigerungen in Höhe von 70 Prozent nach einer Sanierung ist kein Einzelfall. Die Wohnkostenbelastung liegt bei Einkommen von etwa 1.300 Euro laut dem Deutschen Mieterbund bereits bei 49 Prozent. Es muss also ein immer größerer Teil des Einkommens für die Wohnkosten ausgegeben werden. Gerade für kleine Einkommen sind starke Mieterhöhungen kaum finanzierbar. Rentnerinnen und Rentner können ihr Einkommen nicht steigern und es ist nicht zu erwarten, dass künftige Rentenerhöhungen mit den aktuellen Mietpreissteigerungen mithalten können. Es droht daher eine Verdrängung von Rentnerinnen und Rentnern mit geringem Einkommen aus guten Wohnlagen – oft bleibt nur der Stadtrand mit einer deutlich schlechteren Versorgungssituation. Dabei sind gerade Ältere auf eine gute und wohnortnahe Versorgung vom Supermarkt bis zum Arzt angewiesen. Man muss davon ausgehen, dass es bei den Mieten in den nächsten Jahren keine Entwarnung geben wird. Die AG SPD 60 plus Wetterau begrüßt die Energiewende. Sie kann jedoch nicht alleine von kleinen Einkommen über Verbrauchssteuern finanziert werden. Die Ausgaben für Energie sind laut der Bundesregierung um 32 Prozent je Haushalt gestiegen. Energiekosten drohen zur „zweiten Miete“ zu werden. In Kombination mit teils drastisch steigenden Mietpreisen führt diese Entwicklung dazu, dass gerade für kleine Einkommen immer weniger Geld zum Leben bleibt. Die Politik muss schnell gegensteuern, wenn Wohnen nicht zum Luxusgut werden soll, von dem Rentnerinnen und Rentner mit kleinen Renten ausgeschlossen werden.
Info über AG 60plus bei:
Karlheinz Hümmer Mobil 0171 7545141, @ k-huemmer@nullt-online.de