Rundgang in Rosbach und Rodheim mit Stephanie Becker-Bösch

Bei eisig kaltem Wind und Sonnenschein besichtigten Mitglieder der SPD Rosbach/Rodheim zusammen mit der Landratskandidatin und Kreisbeigeordneten Stephanie Becker Bösch das Baugebiet ‚Sang‘. Die Notwendigkeit der Schaffung von Wohnraum wurde erörtert. „ Hier in der Sang entsteht ein Baugebiet, bei dem bereits alle Mischnutzungskonzepte, so auch das betreute Wohnen, eine Tagespflege und eine kleine stationäre Alteneinrichtung mit integriert werden“, so Becker-Bösch. Sie lobte weiterhin die gute Durchmischung des Gebietes mit Einfamilienhäusern, Mietwohnungen, Sozialwohnungen, Eigentumswohnungen, Supermarkt und Café. „ so sollten zukünftige Baugebiete aufgestellt werden. Auch die geplante Nahwärmeversorgung mit Holzhackschnitzeln stellt ein nachhaltiges Denken dar“. Das macht viele der zukünftigen Bewohner unabhängig von Gas und Öl. Die Grundstücke werden durch die Bebauungsdichte und die mehrstöckige Bebauung gut ausgenutzt.
Der sorgsame Umgang mit Grund und Boden wird in Zukunft ein wichtiger Faktor sein. Die SPD Vorsitzende Ellen Dietz wünscht sich für zukünftige Baugebiete Erbpachtgrundstücke. Öffentliches Eigentum bringt somit regelmäßig zu kalkulierende Einnahmen, das Bauen wird für Interessenten günstiger und das Land bleibt im Besitz der Kommune- so machen es die Kirchen und Grafen schon seit Jahrhunderten.Das Tafelsilber bleibt im Besitz der Stadt.
Anschließend sprachen die Anwesenden mit Wolfgang Lingenau über das Angebot der SG Rodheim, den Sportplatz hinter der Schule zu ertüchtigen, damit dort auf einem modernen Platz Wurfsport und Weit/Hochsprung angeboten werden können. Die alte Kreishalle könnte abgerissen werden, wenn eine andere Unterbringung für die eingelagerten Möbel gefunden ist und ein attraktiver Sportplatz unter der Leitung und Pflege des SG Rodheim entstehen, resümierten Lingenau und Becker-Bösch.

Die Aufwertung der Schule war ebenfalls ein Gesprächsthema. Viele Eltern streben nach einer gymnasialen Bildung ihrer Kinder und schicken sie deshalb nach Friedberg oder Bad Nauheim. Eine integrierte Gesamtschule mit gymnasialen Kursen wäre ein tolles Angebot für Rosbacher Kinder. Der Leistungsdruck überfüllter Gymnasien wäre in dieser pädagogisch gut ausgerichteten Schulen nicht notwendig. Kinder könnten nach ihren Stärken gefördert werden und nach einem Abschluss nach der 10.Klasse entscheiden, ob sie die Sekundarstufe II eines Gymnasiums besuchen oder den Weg über Ausbildung und bei Bedarf über ein anschließendes Studiums wählen. Zudem könnte bei zweizügigem Ausbau auch eine Sportklasse angeboten werden. Das wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber Musikklassen oder Sprachklassen der Gymnasien. Auf dieser Ebene ein Schüleraustausch mit anderen Ländern wäre eine ganz andere Art des Lernens, schwärmte Ellen Dietz.
Der Anstoß hierzu muss aber aus der Schulgemeinde kommen, betonte Becker-Bösch. Keiner Schule kann so eine Entwicklung von oben verordnet werden. Bei entsprechendem Interesse und Vorarbeiten seitens der Schule kann Politik diesen Weg nach Kräften unterstützen. Die Landratskandidatin Becker-Bösch hob hervor, dass sicherlich der Schulbau in den nächsten Jahren wichtig sei, gleichwohl dürfe aber der Erhalt und die Sanierung der im Kreis befindlichen Schulen nicht zurückgestellt werden. „ Wir haben Anfang der 2000 mit großen finanziellen Kraftanstrengungen den seinerzeitigen Sanierungsstau über mehrerer Jahre hinweg beheben müssen. So etwas darf sich nicht wiederholen“, so Becker-Bösch.
Der weitere Weg ging in den Ortskern. Hier besichtigte die kleine Gruppe unter großem Interesse der Bürger und Bürgerinnen vor Ort denkmalgeschützte Gebäude, die von den Besitzern nicht mehr erhalten werden können. Das Gespräch drehte sich um den im Werden begriffenen Zweckverband, der über Fördergelder solche Objekte sachgerecht sanieren und damit Wohnraum anbieten könnte. Der Verfall der alten Ortskerne wäre somit aufzuhalten und bezahlbarer Wohnraum könnte geschaffen werden. Diese Aussicht begeisterte auch die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, die sofort viele Häuser nannten, die erhalten werden könnten.
Zum Schluss ging der Weg noch zum Schwimmbad. Becker-Bösch betonte,- und das wussten die Anwesenden natürlich-, dass die Entscheidungen hierzu ausschließlich von der Stadt zu treffen sind und der Kreis hier kein Mitspracherecht hat. Die Bürger müssen gemeinsam überlegen und entscheiden, welche Maßnahmen nachhaltig und zukunftsfähig sind.
Becker-Bösch lobte den Ort, die soziale Atmosphäre, das ausgeprägte Miteinander in und mit den Vereinen und das gut angenommene und ausgelastete Bürgerhaus in Rodheim.
Fragen zu ihren Zielen wird sie am 2. März auf dem Bauernmarkt ab 16 Uhr beantworten.