Der außergewöhnliche Dottenfelderhof in Bad Vilbel hat das Interesse der SPD-Bundestagskandidatin Natalie Pawlik geweckt. Pawlik, die selbst bis zu ihrem sechsten Lebensjahr auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, informierte sich im Gespräch mit Margarethe Hinterlang, die unter anderem Zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist, über das Konzept und die verschiedenen Wirtschaftsbereiche des Hofes.
Auf dem Dottenfelderhof leben ca. 100 Menschen und über 150 Menschen arbeiten dort. Gemeinsam betreiben sie mitten im Speckgürtel des Rhein-Main-Gebiets einen außergewöhnlichen Bauernhof. Wir verstehen uns als viel mehr als einen Wirtschaftsbetrieb, der seine Produkte vermarktet. Natürlich müssen auch wir wirtschaftlich überleben, aber für uns stehen das Wohl von Mensch und Tier sowie möglichst umweltverträgliche Landwirtschaft im Vordergrund, erklärte Hinterlang die Ideen, die den Dottenfelderhof prägen.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass hier auf dem Hof sehr viel Ausbildung und Wissensvermittlung stattfindet. Der Dottenfelderhof beschäftigt 20 Auszubildende, fast jeden Tag wird Schulklassen ermöglicht zu erfahren, wie ihr Essen entsteht und wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Und auch dass sich hier in der Wetterau eine international anerkannte Fachschule für biologisch-dynamischen Landbau befindet, habe ich vor meinem Besuch nicht gewusst, zeigte sich Pawlik beeindruckt von dem umfassenden Bildungs- und Ausbildungsprogramm des Hofes.
Aber neben der Aufgabe der Wissensvermittlung sieht sich die Lebensgemeinschaft Dottenfelderhof auch in der Verantwortung, ihren Teil dazu beizutragen, dass biologische und nachhaltige Landwirtschaft besser funktioniert. So wusste Herr Carl Vollenweider, Mitarbeiter in der Getreide-Züchtungsforschung, der für die Getreide-Züchtungsforschung verantwortlich ist, zu berichten: Wir haben es jetzt geschafft, dass zumindest einige wenige für den biologischen Landbau geeignete Getreidesorten zugelassen worden sind. Wir schaffen es trotz unseres vergleichsweise sehr kleinen Budgets, echte Fortschritte bei unserem Saatgut zu machen. Unser Forschungsziel ist es, Pflanzen zu züchten, die einen ordentlichen Ertrag bringen, aber auch mit vielen Umwelteinflüssen und Krankheiten alleine fertig werden, damit so auf Spritzmittel und Unmengen von Dünger verzichtet werden kann.
Auf dem Hof wird aber nicht nur geforscht und ausgebildet, sondern auch Viehzucht und Ackerbau betrieben, außerdem gehören zu dem Betrieb eine Bäckerei, eine Käserei, der eigene Hofladen und ein Café. Uns ist es wichtig zu zeigen, dass es andere Wege zu wirtschaften auch in der Landwirtschaft gibt. Natürlich ist uns klar, dass nicht alle Bauern sofort so wirtschaften können wie wir, aber wir wollen Impulse setzen und insgesamt ein Bewusstsein schaffen für mehr Nachhaltigkeit, Regionalität und das Tierwohl, erklärte Hinterlang abschließend.
Hier auf dem Hof merkt man einfach, dass die Tiere nicht nur als Produktionsmittel betrachtet werden, sondern ihr Wohl mitbedacht wird. Die Atmosphäre, die vielen Informationen, das umfassende Fachwissen und der wichtige Ansatz auf die Landwirtschaft insgesamt positiv einzuwirken, zeigen wie wichtig solche außergewöhnlichen Höfe wie der Dottenfelderhof sind, berichtete die Bundestagskandidatin über ihre Eindrücke von dem informativen Besichtigungstermin.
Der Dottenfelderhof ist auf jeden Fall einen oder mehrere Besuche wert, das kann ich nach dem heutigen Tag mit Gewissheit sagen, so Pawlik abschließend.