Dorferneuerungsprogramme und deren finanzielle Förderung sind ein wichtiges Instrument der Strukturpolitik und helfen dabei, den Charakter unserer Region zu erhalten. Landrat Joachim Arnold bewilligte dieser Tage den ersten Zuschuss für eine Investitionsmaßnahme zur Umsetzung des Dorferneuerungsprogramms in Ranstadt.
Das Backhaus Bellmuth wurde um das Jahr 1820 gebaut und bildet zusammen mit Brücke und Kirche eine malerische Gruppe im Ortsbild. Wegen seiner historischen und städtebaulichen Bedeutung steht es unter Denkmalschutz und wird für diverse Feste regelmäßig benutzt. Diese Feste tragen ganz wesentlich zum sozialen Leben in Bellmuth bei. Darüber hinaus veranstaltet auch die in Bellmuth besonders aktive Jugendfeuerwehr Events unter Einbezug des Backhauses.
Der Ofen jedoch ist in einem sehr schlechten Zustand und muss grundlegend saniert werden. Das Gebäude wurde bereits unter Bürgerbeteiligung außen neu verfugt.
Um das Dorfleben in der bisherigen Form aufrechterhalten zu können, wurde die Erneuerung des Ofens als Teil des Interkommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) definiert. Er soll nun mit Fördergeldern abgerissen und neu aufgebaut werden.
Wie Landrat Arnold bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides hervorhob, trägt ein intaktes Dorfleben zur Aufrechterhaltung des Wohlbefindens im ländlichen Raum bei: Dazu gehören auch die Rahmenbedingungen wie Kapelle, Sandsteinbrücke, Dorflinde und das demnächst wieder voll funktionsfähige Backhaus als prägendes bauliches Ensemble in der Mitte des Dorfes.
Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel hob hervor, dass sich die Bürger Ranstadts im Rahmen des IKEK sehr um die Erhaltung des Backhauses bemühen. So war es möglich, 70 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss zu erhalten. Immerhin 18.000 Euro fließen damit der Gemeinde zu.
Die Bürgermeisterin bedankte sich bei Landrat Arnold für die Förderung. Lob gab es auch für die Bürgerinnen und Bürger, die durch ihre Arbeit für das IKEK-Verfahren die Bezuschussung möglich gemacht hatten. Ferner würdigte Reichert-Dietzel die Tätigkeit des ehemaligen Ortsvorstehers Gerhard Inderwies und des amtierenden Ortsvorstehers Andreas Kohl, die beide als Vertreter Bellmuths in der Steuerungsgruppe für das IKEK tätig sind.
Inderwies hob hervor, dass Gemeinschaftsveranstaltungen sehr zum Leben einer Kommune beitragen können. Konflikte werden abgebaut, das Dorfleben wird positiv beeinflusst. In Zukunft soll nach erfolgter Renovierung das Backhaus allen Bürgerinnen und Bürgern und den Vereinen von Ranstadt zur Verfügung stehen.
Die Sanierung des Gemeindebackofens im alten Backhaus ist das erste investive Projekt im Zuge der Dorfentwicklung in Ranstadt. Im Vorfeld wurden allerdings schon vier Beratungs- und Konzeptvorhaben der Kommune mit rund 54.000 Euro gefördert. Das Dorfentwicklungsprogramm in Ranstadt läuft noch bis zum Jahre 2022.
(Quelle: Pressedienst Wetteraukreis)