Landrat Arnold klappt den Schutzschirm zu

Rekordüberschuss erwirtschaftet
Der Wetteraukreis hat 2015 im dritten Jahr in Folge den Haushalt mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. “Das für das Jahr 2015 geplante Plus wurde deutlich übertroffen. Insgesamt ist ein Überschuss in Höhe von rund 17,4 Millionen Euro im Schutzschirm relevanten ordentlichen Ergebnis des Haushaltes erwirtschaftet worden“, verkündet Landrat Arnold erfreut. „Das ist ein sehr gutes Resultat, das bei den Ausga-ben auf der Aufwandseite durch die seit Jahren vom Kreis betriebene systematische Aufgabenkritik zur nachhaltigen Haushaltskonsolidierung, eine nach wie vor anhaltende große Ausgabendisziplin bei den laufenden Ausgaben und die andauernde extreme Niedrigzinsphase erzielt wurde. Bei den Einnahmen auf der Ertragsseite hat die gute Konjunktur mit höheren Gewerbesteuereinnahmen und eine nahezu vorhandene Vollbeschäftigung mit den dementsprechend höheren Kommunalanteilen an der Einkommensteuer und folglich auch erhöhten Finanzzuweisungen zu diesem besten Jahresabschluss in der Geschichte des Wetteraukreises beigetragen“, erklärte Arnold.

Fakten
Nach den Jahren 2013 und 2014 hat der Landkreis Wetterau jetzt auch im Jahr 2015 und damit im dritten Jahr hintereinander im Haushaltsvollzug einen Überschuss erzielt. Das ordentliche Ergebnis war im Jahr 2013 mit 4,8 Millionen Euro und im Jahr 2014 mit 10,7 Millionen Euro positiv. „Damit ist sichergestellt, dass der Wetteraukreis als erster Landkreis den Schutzschirmvertrag mit dem Land erfüllt hat“, sagte Arnold. “Die materiellen Voraussetzungen für einen Aus-stieg aus dem Schutzschirm haben wir geschafft. Ich gehe davon aus, dass uns das Regierungspräsidium Darmstadt im Laufe dieses Jahres aus dem Schutzschirmvertrag entlässt”. Das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde des Landes über den Landkreis muss so entscheiden, wenn es bestandskräftig festgestellt hat, dass die ordentlichen Ergebnisse der Haushalte in drei aufeinander folgenden Jahren ausgeglichen waren.

Anfang 2011 hat Landrat Arnold die Aufgabe des Kreiskämmerers selbst übernommen. Ende des Jahres 2012 hat er dem Kreistag vorgeschlagen, mit dem Land Hessen den Kommunalen Schutzschirmvertrag abzuschließen und damit eine Entschuldungshilfe von rund 116 Millionen Euro, verbunden mit Restriktionen und Auflagen seitens des Landes, anzunehmen. Spätestens 2019 sollte ein erster aus-geglichener Haushalt mit einem Plus im ordentlichen Ergebnis aufgestellt werden. “Mit der Unterzeichnung der Schutzschirmvereinbarung haben wir uns dazu vertraglich gegenüber dem Land verpflichtet. Das vorliegende Ergebnis bestätigt, dass wir offensichtlich alles richtig gemacht haben und somit unsere eingegangenen Verpflichtungen vorzeitig erfüllen konnten”, so Arnold resümierend.

Nach den vorläufigen Berechnungen stehen für 2015 rund 335,5 Millionen Euro an laufenden Ausgaben 353,5 Millionen Euro an Einnahmen gegenüber. Der daraus resultierende Rekordüberschuss von rund 18,2 Millionen Euro konnte erwirtschaftet werden, obwohl die Aufwendungen im Sozialbereich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt rund 11,8 Millionen Euro, die Abschreibungen durch erhöhte Bautätigkeiten im Schulbereich und bei den Sach- und Dienstleistungen jeweils um 2,0 Millionen Euro erhöht wurden.
Die saldierten Ergebnisse haben sich im Sozialbereich im Vergleich zum Vorjahresergebnis um rund 1,6 Millionen Euro auf einen Zuschussbedarf von rund 91,1 Millionen Euro erhöht, im Bereich Bildung/Gebäudewirtschaft um 1,5 Millionen auf 48,7 Millionen sowie im Bereich Regionalentwicklung/Umwelt um 0,9 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro.

Arnold: Erfolgreichen Weg fortsetzen
In 2016, bei dem der Haushaltsplan des Wetteraukreises wie-derum ein Plus vorsieht, wird neben der Fortsetzung der Altschuldentilgung und Vorsorgemaßnahmen gegen steigende Zinsen im sozialen Bereich die Erziehungsberatung gezielt verstärkt. Das Bauprogramm wird an den Schulen in Richtung Ganztagsbetreuung nochmals forciert und die Verkehrsinfra-struktur im Straßenbau sowie auf der S 6 Schienenstrecke investiv vorangetrieben. Zudem erhalten die Wetterau-er Städte und Gemeinden erstmalig in der Geschichte des Wetteraukreises von diesem, alle ohne Ausnahme, eine Ausschüttung aus dem dafür extra eingeführten und mit 1,5 Millionen Euro dotierten Kreisausgleichsstock. "Wir nutzen also schon 2016 unsere in den letzten Jahren systematisch erarbeitete finanzielle Beinfreiheit, um die vor Jahren angehäuften Schulden abzubauen, um bei künftig zu erwartenden höheren Zinsen den Haushalt auf Kurs halten zu können, um präventive soziale Maßnahmen voranzubringen, um Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen und um die Wetterauer Städte und Gemeinden finanziell zu unterstützen”, so Arnold.

Trotz der Freude über die positive Entwicklung warnt der Wet-terauer Landrat davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. “Das ex-zellente Ergebnis 2015 ist auf die mit dem Haushalt 2012 begonnenen erfolgreichen Umsetzung der von uns im Wetteraukreis eingeführten systematischen Aufgabenkritik zurückzuführen und getragen von der allgemeinen extrem niedrigen Zinsphase und unserer verbesserten Ertragssitua-tion durch die gute konjunkturelle Lage. Es bleibt daher abzu-warten, inwieweit sich die mit den Zinsen und der Konjunktur zusammenhängenden Ausgaben und Einnahmen
weiter entwickeln.“ Zudem vergrößere sich der Handlungs-spielraum des Landkreises nicht dadurch, dass er den Schutzschirmvertrag vorzeitig erfülle. Denn ein positives Jahresergebnis ist für den Wetteraukreis bereits ab dem Jahr 2017 Pflicht. Arnold: „Dann gilt die doppische Schuldenbremse und damit, dass mindestens ein positives ordentliches Ergebnis erzielt werden muss – jedes Jahr. “

Die positiven Jahresergebnisse der vergangenen Jahre schla-gen sich auch im Schuldenstand des Wetteraukreises nieder. Allein seit dem Jahr 2012 wurden Investitionsdarlehen in Höhe von 26 Millionen Euro und Kassenkredite von 89 Millionen Euro getilgt. Gleichzeitig wurde durch große Investitionen in den Schulbau das Anlagevermögen um 44 Millionen Euro erhöht. Arnold: „Wir haben beim Abbau Altschulden und beim Aufbau von Vermögen große Fortschritte gemacht.” Der voraussichtliche Schuldenstand des Wetteraukreises wird aufgrund der in Jahrzehnten davor angehäuften hohen Altschulden zum Jahresende immer noch 337 Millionen Euro und das dem gegenüberstehende aufgebaute Anlagevermögen 448 Millionen Euro betragen. “Im Sinne einer nachhaltigen und generationengerechten Haushaltspolitik gilt es, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen und zugleich unsere präventiven sozialen Leistungen und wachstumsfördernden Investitionen in unsere Infrastruktur weiter auszubauen”, dieser Zielsetzung weiter folgend will Landrat Arnold den erfolgreichen Weg fortsetzen.

(Quelle Pressedienst Wetterau)