Notunterkunft für Flüchtlinge in Nidda – Land verweigert Buskosten

Seit Anfang November sind die Sporthallen der Haupt- und Realschule und des Gymnasiums in Nidda für den Schulsport gesperrt. Der Wetteraukreis hat nach einem Einsatzbefehl des Landes die beiden Sporthallen als sogenannte Überlaufeinrichtung für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet. Um überhaupt Schulsport zu machen, müssen die Schülerinnen und Schüler seit dieser Zeit zu anderen Sporthallen gefahren werden. Die Übernahme der Buskosten verweigert das Land allerdings.

„Mein Ziel war es, von Anfang an so schnell als möglich die Sporthallen wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu übergeben. Aktuell ist aber die Räumung der Sporthallen nicht abzusehen. Grund dafür sind Verzögerungen, die allein dem Land anzulasten sind. So haben wir mehr als drei Wochen keine Reaktion auf unsere Kostenkalkulation für die Herrichtung und Inbetriebnahme der Kasernen in Friedberg erhalten. Hier sollen die Flüchtlinge untergebracht werden, die derzeit in den beiden Niddaer Sporthallen leben. Das ist besonders ärgerlich, da zum Jahresbeginn die Firmen für die Arbeiten bereitstanden. Jetzt haben Handwerker andere Aufträge übernommen und wir haben das Nachsehen“, schimpft der Wetterauer Landrat.

Partnerschaftliches Arbeiten sieht anders aus
Besonders problematisch ist, dass am Gymnasium in Nidda kein oder sehr eingeschränkt Sportunterricht stattfinden kann, weil hier Sport nicht nur einen besonders hohen Stellenwert hat, die Schule bietet die Möglichkeit an, Sport als Leistungsfach und Abiturprüfungsfach zu belegen. Für die Schülerinnen und Schüler, die jetzt in Sport ihr Abitur machen wollen, sind fehlende Sportmöglichkeiten besonders problematisch.

„Wir organisieren deshalb auch Busfahrten zu anderen Sporthallen damit, zumindest teilweise, Schulsportangebote unterbreitet werden können. Der Antrag, die Busbeförderungskosten durch das Land zu übernehmen, wurde von diesem abgelehnt.“ Landrat Joachim Arnold findet das nicht nur besonders ärgerlich, sondern regelrecht zynisch. „Hätte uns das Land private Hallen für die Unterbringung der Flüchtlinge angemietet, dann hätte das Land die Mietkosten inklusive Nebenkosten zu tragen. Bei den Niddaer Hallen, die im Kreiseigentum stehen, ist das anders. Da spart sich das Land nicht nur die Mietkosten, sondern brummt uns auch noch zusätzliche Kosten für die Busbeförderung auf. Von einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit kann in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden“, bedauert Landrat Arnold das Verhalten des Landes.
(Quelle: Pressedienst Wetteraukreis)