Klarer Kurs gegenüber dem Land führte zum Erfolg – Niddaer Überlaufeinrichtung soll geschlossen werden

Landrat Joachim Arnold hat von Anfang an darauf gedrungen, dass auch die Flüchtlinge aus der Überlaufeinrichtung des Landes in den Niddaer Sporthallen künftig in der Friedberger Kaserne untergebracht werden. Jetzt hat das Land jetzt endlich eingewilligt „Am gestrigen Tag hat unser klarer Kurs gegenüber dem Land zum Erfolg geführt.“, so Landrat Arnolds Kommentar dazu.

Das Land hat jetzt zugestimmt, dass die kommunale Seite im Bereich der Friedberger Kaserne neben einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes auch Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge schaffen darf. Auch hat das Land gleichzeitig signalisiert, dass die bisher in den Schulsporthallen in Nidda unterzubringenden Menschen nach der Instandsetzung in Friedberg untergebracht werden und der Standort Nidda geschlossen wird.

Land hat wertvolle Zeit vertan
Kritik übte der Kreishauschef am langen Zaudern des Landes bezüglich eines gemeinsamen Projekts. „Das, was wir jetzt gemeinsam zwischen Land, Kreis und Stadt Friedberg umsetzen wollen hat das Land in einer gemeinsamen Pressemitteilung am gestrigen Abend veröffentlicht.“ Das jetzige Ergebnis der Verhandlungen hatten Landrat Arnold und Bürgermeister Keller schon vor Wochen dem Land angeboten. „Erst hat es das Land ohne uns probiert. Jetzt ist offensichtlich die Einsicht durchgedrungen, dass es ohne Kreis und Stadt nicht geht. Nur so ist es zu erklären, dass es so lange gedauert hat bis die Vorschläge der kommunalen Seite endlich vom Land angenommen wurden.“, so der Wetterauer Landrat. Er zeigt sich zuversichtlich, dass wenn jetzt gemeinsam am gleichen Strang in die gleiche Richtung gezogen wird, es in absehbarer Zeit gelingt, dass die ersten Flüchtlinge aus der Sporthalle in die Friedberger Kaserne umziehen. „Wir werden jetzt dazu beitragen, die Friedberger Kaserne so schnell als möglich für die Unterbringung von Flüchtlingen herzurichten. Das hat für uns höchste Priorität.“, erklärt Arnold.

Schon heute haben die Vorbereitungen für die notwendigen Umbauarbeiten begonnen, die gemeinsam von Kreis, Stadt Friedberg und Land Hessen umgesetzt werden. „Ich hoffe, dass wir möglichst schnell die Notunterkünfte in Nidda geschlossen und die Sporthallen wieder ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben werden“, zeigt sich Landrat Arnold optimistisch. Aktuell sind schon Fachleute der Kreisverwaltung mit Vertretern von Bund, Land und Stadt Friedberg dabei die notwendigen Bauarbeiten vorzubereiten. Allerdings ist die Verfügbarkeit der Firmen ein nicht zu unterschätzendes Problem. Die Unternehmen sind weitgehend ausgelastet und einen Handwerker zu finden, der über Weihnachten und zwischen den Jahren Aufträge übernimmt, ist alles andere als einfach.

Landrat Arnold dankte den Schulleitungen in Nidda, den Elternbeiräten und den Verantwortlichen in der Stadt für Ihre Bereitschaft, die vorübergehende Nutzung der beiden Sporthallen als Notaufnahme/Überlaufeinrichtung des Landes für Flüchtlinge positiv zu begleitet zu haben. Er betont, dass er von Beginn an mehrfach öffentlich erklärt habe, dass die Nutzung der kreiseigenen Schulturnhallen durch das Land als Notaufnahme-/Überlaufeinrichtung nur der Ausnahmefall und nur für eine kurze Übergangszeit tolerierbar sein kann. „Um innerhalb der äußerst knappen Vorlauffrist von gerade einmal drei Tagen 1000 Flüchtlinge für das Land unterzubringen und zu betreuen gab es zunächst keine Alternative. Alle haben zur Kenntnis genommen, dass ich sofort die Herrichtung von Gebäuden innerhalb der Friedberger Kaserne als Ersatz für die Niddaer Sporthallen in Besitz genommen habe, dies aber seitens des Landes Hessen rückgängig gemacht wurde.“, bedauerte Arnold den dadurch entstandenen Zeitverzug.

„Wenn schon eine unmittelbare Lösung in Friedberg dadurch zeitnah nicht umgesetzt werden kann, habe ich als weitere Perspektive für die Schülerinnen und Schüler und die Sportvereine in Nidda zumindest eine Gleichberechtigung des Wetteraukreises mit Hanau im Main-Kinzig-Kreis eingefordert, wo mit der Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung in Hanau-Wolfgang die Nutzung der Sporthalle in Hanau durch das Land beendet wurde. Ich habe daher das Land gebeten, nach Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in der ehemaligen Kaserne in Büdingen, die Menschen aus Nidda in Büdingen unterzubringen und die Hallen wieder frei zu geben. Je früher wir die Sporthallen in Nidda wieder für den Schul- und Vereinssport bereitstellen, umso besser für alle.“, so Landrat Arnolds Fazit.
(Quelle: Pressedienst Wetteraukreis)