Landrat Arnold besucht Pegasus Spiele in Friedberg

„Die kleinen und mittelständischen Unternehmen sind das Rückgrat der Wirtschaft in der Wetterau. Sie stellen die Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung. Sie bringen Menschen in Lohn und Brot und sorgen für Innovation“, so Landrat Joachim Arnold, der seit vielen Jahren schon den Kontakt zur einheimischen Wirtschaft hält.

Im Rahmen von Firmenbesuchen lässt sich Landrat Arnold immer wieder über die Entwicklungen im Wirtschaftsleben der Wetterau unterrichten. Jetzt besuchte der Landrat Pegasus Spiele in Friedberg.

Die Entwicklung von Pegasus mit ihren Geschäftsführern Andreas Finkernagel und Karsten Esser mutet ein bisschen wie eine Geschichte aus dem Lehrbuch an. Begonnen hat sie Anfang der 90er Jahre, als zwei spielbegeisterte junge Männer ein Ladengeschäft in der Friedberger Innenstadt eröffneten, um aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen und andere mit Fantasy Spielen zu begeistern.

Die Begeisterung ist geblieben, aber aus dem 30-Quadratmeter-Lädchen ist ein stattliches Gebäude im Friedberger Industriegebiet Süd geworden. Dort residiert Pegasus heute, beschäftigt mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bildet zwei junge Leute aus. Andreas Finkernagel und Karsten Esser haben mittlerweile ein Team aus promovierten Juristen, Atomphysikern, Mathematikern, Journalisten und Sprachwissenschaftlern um sich geschart. Nur auf den ersten Blick erscheint diese Kombination etwas ungewöhnlich, als Redaktionsteam, das über Spiele berät und diese weiterentwickelt, ist der Sachverstand der verschiedenen Professionen
geradezu optimal. „So können wir erfolgreich am Markt wirken, denn der ist extremschnelllebig. Wir erleben das auf der Spielemesse in Essen, wo 1.000 neue Spiele vorgestellt und ein halbes Jahr später 95 Prozent der Neuvorstellungen schon als Restposten verkauft werden“, berichtet Andreas Finkernagel.

Mit „Mensch ärgere dich nicht!“ fing alles an

Der Spielemarkt in Deutschland ist nicht nur der innovativste, sondern auch der größte weltweit. Der Siegeszug der Gesellschaftsspiele hat nach dem Ersten Weltkrieg begonnen. Der Erfinder des Spieles, Josef Schmidt, hat sein ab 1914 in Serie produziertes Gesellschaftsspiel tausendfach an Lazarette geschickt, damit sich die Soldaten die Langeweile vertreiben konnten. Ganz ohne Werbekampagne, nur durch die Mund-zu-Mund-Propaganda gelang es bereits 1920, eine Million Spiele zu verkaufen. In den 90er Jahren kamen mit den Spielen wie „Siedler von Catan“ und „Carcassone“ Spiele auf den Markt, die weltweit erfolgreich wurden. Bestärkt wurde dies durch die weltweit bedeutendste Spieleauszeichnung „Spiel des Jahres“. Dem Friedberger Pegasus Verlag ist im vergangenen Jahr das besondere Kunststück gelungen, nicht nur mit „Camel up“ den Preis für das „Spiel des Jahres 2014“ einzuheimsen. Mit „Istanbul“ hat Pegasus Spiele auch den ersten Preis für das „Kennerspiel des Jahres 2014“ errungen.

Sicher ist die bunte und innovative Redaktion ein wichtiges Element für den Erfolg von Pegasus. „Von der Idee des Autors über den Spielredakteur bis zur Umsetzung kann es relativ schnell gehen, wenn uns die Idee überzeugt“, so Geschäftsführer Karsten Esser.

Keine Zukunftssorgen

Auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung von Spielen und dem Einzug von Computern und Smartphones in den Kinderzimmern haben Karsten Esser und Andreas Finkernagel keine Sorge vor der Zukunft. „Gesellschaftsspiele gehören zum deutschen Kulturgut. Die Möglichkeit, spontan auf Entscheidungen der Mitspieler zu reagieren und einfach als Familie oder Freundeskreis etwas gemeinsam zu machen, kann durch den Computer nicht ersetzt werden, auch wenn wir hier weitere Angebote machen werden.“
(Quelle Pressedienst Wetteraukreis)