Notaufnahme Nidda – Landrat fordert vernünftige Zuweisungspraxis

Landrat Joachim Arnold hat in einem Schreiben an das Regierungspräsidium gefordert, dass die „geradezu chaotische“ Zuweisung von Flüchtlingen ein Ende haben muss. Der Landrat fordert eine bessere Koordinierung der Zuweisungen, die die Einsatzkräfte nicht zusätzlich beanspruchen.

„Wir brauchen für die Aufnahme von Flüchtlingen in der Not-aufnahmeeinrichtung Dolmetscher und ehrenamtliche Hilfskräfte, um diese Aufgabe bewältigen zu können. Mit der derzeitigen Praxis, wo scheibchenweise jeden Tag zu verschiedenen Uhrzeiten Flüchtlinge zugewiesen werden, ist das nicht mehr möglich, weil dadurch viel Personal ständig in Bereitschaft sein muss. Die ehrenamtlichen Dolmetscher haben uns schon signalisiert, dass sie an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind, gleiches gilt für die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen.“, sagt Arnold.

Die Registrierung bei Aufnahme in der Unterkunft wie auch die medizinische Erstuntersuchung binden hohe Personalkapazitäten, die künftig nicht mehr jeden Tag in der Woche vorgehalten werden könne. Derzeit ist die Notunterkunft nur noch über die Untere Katastrophenschutzbehörde organisiert und arbeitet im Wesentlichen mit ehrenamtlichen Helfern. „Hier muss dringend der Aufwand auf das Notwendige begrenzt werden“, fordert Arnold.

Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der gleichgearteten Ein-richtungen in Hessen bei fast zwanzig liegt, sollte es möglich sein, für jede Unterkunft maximal zwei Aufnahmetage festzulegen. Für die Notaufnahme in den beiden Gymnasien in Nidda sollten das die Tage Mittwoch und Samstag sein, wobei Arnold fordert, dass die Zuweisung so zu organisieren ist, dass die Menschen nicht mitten in der Nacht ankommen. „Das ist eine Zumutung für die Flüchtlinge genauso wie für unsere Einsatzkräfte und künftig nicht mehr leistbar.“
(Quelle Pressedienst Wetteraukreis)