Die ersten 330 Flüchtlinge sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Notunterkunft in den beiden Niddaer Sporthallen angekommen.
Bei einer Lagebesprechung des Katastrophenschutzführungsstabes am heutigen Montag teilte Polizeihauptkommissar Volker Bade mit, dass es bislang keinerlei Probleme in Nidda gab. Die Aufnahme ist hochprofessionell gewesen, ansonsten gibt es keinerlei Vorkommnisse. Die Lage ist ruhig.
Großen Dank sprachen alle Beteiligten den ehrenamtlichen Dolmetschern aus, die einen wesentlichen Beitrag zur schnellen Aufnahme geleistet haben.
Am Wochenende waren bei der Aufnahme bis zu 150 Kräfte der Hilfsdienste im Einsatz. So etwas ist übers Wochenende möglich. Wäre eine solche Zuweisung allerdings unter der Woche gekommen, dann hätten wir große Probleme gehabt, sagt Dr. Reinhold Merbs vom Führungsstabes des Katastrophenschutzes.
Man muss klar und deutlich sagen, dass wir mit unseren Kräften mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Situation wird sich dann noch einmal verschärfen, wenn die 30 Einsatzkräfte der Bundeswehr ab Mitte November nicht mehr zur Verfügung stehen, kündigte Landrat Arnold an.
Was die Beschlagnahmung des Kasernenareals in Friedberg angeht teile man die Rechtsauffassung des Regierungspräsidiums nicht. Wir werden das Kasernenareal nicht freigeben, weil wir es dringend für die Unterbringung der Flüchtlinge brauchen. Allein die Tatsache, dass der Bund und das Land die seit geraumer Zeit im Besitz des Kasernenareals sind, nichts, aber auch gar nichts getan haben, um die Flüchtlingsunterbringung vorzubereiten, spricht Bände. Wir haben jetzt gesagt, dass wir uns in der Lage sehen, binnen vier bis sechs Wochen die beschlagnahmten Kasernengebäude so herzurichten, dass sie für die Aufnahme von Flüchtlingen geeignet sind und wir die Turnhallen in Nidda räumen können. Das zeigt doch nur, dass wir eine Aufgabe meistern können, zu der sich weder Bund noch Land in der Lage sehen. Jetzt mit juristischen Maßnahmen zu drohen und dann die Kasernengebäude wieder in ihren Dornröschenschlaf zu versetzen, ist nicht nur absurd, sondern auch gegenüber den Flüchtlingen einerseits und den Schulen und Sportvereinen, die die Turnhallen nutzen, andererseits absolut unakzeptabel, so abschließend Landrat Arnold der sich derweil um eine Mietlösung mit der BImA bemüht.
(Quelle: Pressestelle Wetteraukreis)