Eingriff in die Natur gegen vorlaufende Naturschutzmaßnah-me; dieses Kompensationsgeschäft gibt es in Hessen seit rund fünfzehn Jahren. Dadurch konnten so manche Bauprojekte leichter realisiert und anspruchsvolle Naturschutzprojekte besser finanziert werden, lobt Landrat Joachim Arnold das Geschäft mit den Ökopunkten, das in der Wetterau ganz besonders erfolgreich betrieben wird. Durch die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Landwirtschaft , Forst-wirtschaft und staatlichem und ehrenamtlichem Naturschutz konnten hier Großprojekte umgesetzt werden, die andernorts noch auf ihre Realisierung harren, berichtet Landrat Joachim Arnold und nennt beispielhaft große Naturschutzprojekte auf ehemaligen Militärflächen wie etwa dem Heliport in Büdingen oder der Raketenstellung in Friedberg-Ockstadt. Die Niederwiesen bei Ilbenstadt sind aufwändig renaturiert worden und die Arbeiten zur Niddarenaturierung durch die Gerthy-Strom Stiftung bei Gronau sind einzigartig in Hessen.
Beispielhafte Zusammenarbeit
In vielen anderen Landkreisen, berichtet Arnold, fehlen solche Projekte fast gänzlich, weil die Akteure nicht zu einem gedeihlichen Miteinander zusammenfinden. In einer aktuellen Ökokonten-Aufstellung des Hessischen Umweltministeriums rangiert der Wetteraukreis, einsam an der Spitze der Landkreise. Mit gut 100 Millionen Ökopunkten liegen wir deutlich vor dem Landkreis Gießen mit 75 Millionen Ökopunkten und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg mit knapp 28 Millionen Punkten. Weit abgeschlagen sind Main-Kinzig-Kreis mit 15 Millionen Punkten und auch der Vogelsbergkreis mit zehn Millionen Punkten. In Euro und Cent ausgedrückt verfügen die Ökokontoinhaber im Wetteraukreis über ein Guthaben in Höhe von rund 35 Mio. Euro.
Das, was wir in den vergangenen Jahren an Naturschutzprojekten umgesetzt haben, ist einzigartig in Hessen und ein Ausweis der hohen Qualität der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Dafür möchte ich insbesondere den Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, des ehrenamtlichen und des Staatlichen Naturschutzes, den Kommunen und den privaten Ökokontoträger meinen ganz besonderen Dank aussprechen, so abschließend Landrat Arnold.
(Quelle: Pressedienst Wetteraukreis)