Landrat Arnold: Zweiter positiver Jahresabschluss in Folge erreichbar –

Wetterauer Haushalt 2014: Aus einer Million Defizit soll eine Million Überschuss werden

Wie Landrat Joachim Arnold in einer Presseerklärung mitteilt, wird es dem Wetteraukreis voraussichtlich 2014 gelingen, das geplante Defizit von einer Million Euro in einen Überschuss von einer Million zu verwandeln.

Somit hätte der Wetteraukreis einen zweiten positiven Jahresabschluss hintereinander erreicht. Er kommt damit dem selbst gesteckten Ziel näher, bei den ersten Kommunen in Hessen zu sein, die schon 2016 die strengen Auflagen aus der freiwillig abgeschlossenen Schutzschirmvereinbarung mit dem Land schnellstmöglich hinter sich lassen zu können.

Das Thema Haushaltskonsolidierung hat Landrat Arnold vor vier Jahren zur Chefsache erklärt. Fast jeden Tag der vergangenen Sommerferien hat er im Friedberger Kreishauses wieder Haushalts- und prozessorientierte Strategiegespräche mit den Budgetverantwortlichen in der Kreisverwaltung geführt. Dabei ist er gemeinsam mit ihnen tief in den fast 1.000 Seiten umfassenden Haushaltsplan eingestiegen und hat wichtige Entscheidungsprozesse besprochen und vorbereitet. „Ich will wissen, wie die Dinge laufen, wo noch Optimierungsmöglichkeiten identifizierbar sind und welche Arbeitsprozesse verbessert werden können“, erläuterte der Landrat jetzt anlässlich des in dieser Woche erstellten Reports zum Haushaltsvollzug 2014.

Für intensive Budgetgespräche hat sich der Landrat sehr viel Zeit genommen und das nicht zum ersten Mal. Sie fanden heuer unter seiner Führung zum fünften Mal statt. Dabei mussten die Fachbereichsleitungen, Fachdienstleitungen und Fachstellenleitungen die ihnen anvertrauten Budgets bis ins Detail erläutern. Abweichungen von den geplanten Zahlen wurden analysiert und eine Prognose für das Jahresende erarbeitet. „Auf dieser Basis steuern wir nach, wo es notwendig ist“, begründet Arnold die aufwändige Detailarbeit zur Steuerung des laufenden Kreishaushaltes.

Der Erfolg dieser Budgetgespräche ergibt sich auch aus der Genauigkeit der Planzahlen. So dürfte zwischen Planzahlen und Prognose für das laufende Haushaltsjahr ein Delta von rund 2,1 Millionen Euro liegen. „Bei einem Haushaltsvolumen von mehr als 330 Millionen Euro ist das deutlich weniger als ein Prozent. Ein hervorragendes Ergebnis“, freut sich Landrat Arnold, zumal die Veränderung ins Positive weist, das heißt: statt des geplanten Defizits von einer Million Euro geht die Prognose jetzt von einem Plus von einer Million Euro am Ende des Jahres aus. „Damit hätten wir zum zweiten Mal hintereinander die Zielmarke erreicht, mindestens mit einen ausgeglichenen Jahresabschluss abzuschließen. Wenn uns das im Jahr 2015 auch gelingen sollte, dann werden wir uns 2016 von den knebelnden Schutzschirmauflagen des Landes Hessen innerhalb drei Jahren befreit haben“, blickt Landrat Arnold optimistisch in die Zukunft.

Mitarbeiter übernehmen Verantwortung für ihre Budgets

Mit der Ausgabendisziplin in der Kreisverwaltung ist Landrat Arnold sehr zufrieden. Nachholbedarf sieht der Kreishauschef beim Forderungsmanagement, also dem Beitreiben von Außenständen, etwa durch säumige Väter oder bei der Rückforderung unberechtigter Leistungen. Je früher dies geschieht, umso leichter ist es, zumal eine Niederschlagung solcher Forderungen einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich bringt.

Neben der Konsolidierung der Kreisfinanzen hat Arnold aber auch einen anderen Aspekt bei der von ihm im Kreis eingeführten Systematischen Aufgabenkritik im Auge. „Wir werden in den nächsten Jahren erheblich unter der demografischen Entwicklung leiden. Bis zum Jahre 2020 werden 40 Prozent der Belegschaft in den Ruhestand treten. Dass wir jede Stelle wieder besetzen können, ist eher unwahrscheinlich, weil in der Relation zu den altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitern die Zahl der Bewerber immer weiter zurückgehen wird“, beschreibt Landrat Arnold das künftige Szenario.

„Wir haben in den letzten vier Jahren viel erreicht. Ich freue mich, dass meine Handschrift der soliden Finanzen durch die aktive Übernahme von Budgetverantwortung auf allen Führungsebenen der Kreisverwaltung angekommen und im Resultat erkennbar ist“, so der Wetterauer Landrat. Große Würfe seien künftig nach fünf Jahren intensivem und systematischem Durchforsten und Verbessern bei der Haushaltskonsolidierung nicht mehr zu erwarten. „Aber Kleinvieh macht auch Mist. Wir werden aber dran bleiben, um als Kreis sowohl unsere finanzielle als auch personelle Handlungsfähigkeit zu erhalten“, bringt Landrat Arnold das oberste Ziel und zugleich auch den Erfolg der von ihm vor vier Jahren eingeführten und umgesetzten Systematischen Aufgabenkritik zur nachhaltigen Haushaltskonsolidierung auf den Punkt.
(Quelle: Pressedienst Wetteraukreis 423)