Pflegeversicherung muss auf breitere Füße gestellt werden

Die Einrichtungsleiterin Sabine Schmidt erläuterte den Besuchern bei ei-nem Rundgang durch das Haus, das früher einmal eine Gaststätte mit Saal gewesen ist, das Konzept und die Angebote des Seniorenzentrums. Neben der vollstationären Pflege können Menschen in Kurzzeitpflege in der Ein-richtung untergebracht werden. Wichtig sei dabei, dass die Bewohner viel Freiräume haben und sich möglichst selbstständig bewegen können. Da über 50 Prozent der Bewohner an Demenzerkrankungen leiden, seien sie froh, in ihrem Team neben den Altenpfleger/innen auch Demenzbetreu-er/innen zu haben. Zum Angebot des Seniorenzentrums gehöre viel Zeit und Ruhe beim Frühstück, Einzeltherapie, eine Kochgruppe, Gymnastik, Handarbeit, Werken, Basteln, Gedächtnistraining, eine Gesangsgruppe und das Einkaufen im Dorfladen in Wallernhausen. „Hier zeigt sich, wie wich-tig die Entstehung des neuen Dorfmittelpunktes mit Dorfladen in Wallern-hausen war und wie gut dieser im Alltag angenommen wird“, so die Wal-lernhäuserin Ute Kohlbecher. „Ein besonderes Angebot, mit dem wir das Leben unserer Bewohner verschönern wollen, sind die tiergestützten The-rapien mit Hunden“, erläutert Sabine Schmidt und führt weiter aus: „Wich-tig wäre uns, dass wir in Zukunft mehr Zeit für den Menschen haben. Rund 50 Prozent unserer Arbeitszeit verbringen wir mit der verpflichten-den Dokumentationsleistung. Das ist zu viel.“

Besonders intensiv diskutierten die SPD-Politiker mit der Einrichtungslei-terin die Problematik des Fachkräftemangel und die fehlende gesellschaft-liche und finanzielle Anerkennung des Pflegeberufs. Alle waren sich einig, dass die Altenpflegefachkräfte für ihre wichtige Arbeitsleistung viel zu wenig Lohn erhalten. Stefan Lux will sich in Berlin für eine bessere Aus-stattung in der Pflege einsetzen: „Dafür muss die Pflegeversicherung auf breitere Füße gestellt werden. Auch die Arbeitgeber müssen stärker mit ins Boot geholt werden. Eine bessere Ausstattung der Pflege ist mit dem 5-EUR-Pflege-Bahr der Bundesregierung nicht zu machen.“ Abschließend ergänzte Lisa Gnadl: „Bereits in der Altenpflegeausbildung muss mehr investiert werden. Hier ist das Land Hessen in der Pflicht, mehr zu tun.“