Informationsbesuch im OVAG-Wasserwerk Inheiden

In dem weitläufigen Außengelände konnten sich die Besucher davon überzeugen, daß Umwelt- und Grundwasserschutz, Ressourcenschonung und nachhaltige Wasserwirtschaft das A & O für die Wassersparte der OVAG sind. Da sich in Inheiden am nördlichen Rand des Naturraumes Wetterau die ergiebigsten Trinkwasserquellen Hessens befinden, wird das dortige Quellgebiet von einer riesigen Wasserschutzzone umgeben, die sich samt und sonders im Eigentum der OVAG befindet, um selbstverant-wortlich und proaktiv die nachhaltigen, umweltgerechten Trinkwasser-schutz unter allen Umständen gewährleisten zu können. Dies findet auch die Anerkennung der einschlägigen Umweltverbände. Besonders ein-drucksvoll fanden Lux und Görlach das weitverzweigte System von Grundwasserpegeln und dazu ein vernetztes Biotopverbundsystem, wo-mit die OVAG ein ununterbrochenes Monitoring zur Beobachtung der für die Wasserförderung bedeutsamen Umweltparameter betreibt und lü-ckenlos dokumentiert. So stelle die OVAG sicher, daß die jeweilige Was-serentnahme stets unterhalb der ökologisch vertretbaren Fördermöglich-keit liegt, um die Grundwasserreserven zu schonen und die Grundwas-serneubildung zu fördern.

Des weiteren informierten sich Lux und Görlach über die aktuellen Inves-titionen zur Verknüpfung des mittelhessischen Wassernetzes mit dem der OVAG, um auch auf weitere Dauer den Wasserbedarf in der Rhein-Main-Region abzusichern ohne die Grundwasservorräte im Vogelsberg zu über-fordern. Beim Rundgang durch die technischen Einrichtungen des Was-serwerks beeindruckten besonders die mächtigen Dimensionen der Rohr-leitungen, Fördersysteme und Einrichtungen zur Gewährleistung der Wasserqualität und Hygiene, die die üblichen Vorstellungen im Vergleich zu normal dimensionierten kommunalen Wasserversorgungsanlagen weit übertreffen.

Gerade die außergewöhnlichen Dimensionen sowohl der Wassergewin-nungsanlagen, des regionalen Fernleitungsnetzes, der Wasserschutzge-biete und des Systems zur Absicherung des Ökosystems führten Lux und Görlach zu der nachdrücklichen Forderung, daß die Wasserversorgung auf Dauer in öffentlicher Hand bleiben muß! Sie erteilten den Absichten der Europabürokratie und den neoliberalen politischen Kräften, die seit ge-raumer Zeit versuchen, die Wasserversorgung in ein ähnliches marktlibe-raes System wie schon die Stromversorgung zu pressen, eine klare Absa-ge. Stefan Lux zeigte sich zwar befriedigt, daß es gerade eben so noch erreicht werden konnte, die geplante EU-Trinkwasserrichtlinie in ihrer schärfsten Ausprägung zu verhindern, doch traue er dem Frieden nicht, den er konstatierte, weil gerade Wahlen vor der Tür stehen: „Da macht man so unpopuläre Sachen nicht, aber aufgeschoben ist nicht aufgeho-ben“, befürchtet Lux, „die Liberalisierungsfanatiker lassen da erfahrungs-gemäß nicht locker“. Als Bundestagsabgeordneter werde er ohne Wenn und Aber für den öffentlichen Status der Wasserversorgung kämpfen.

Ebenso diskuttierten die beiden Gäste mit den Vertretern der OVAG über das sogenannte „Fracking“, ein grundwassergefährdendes Verfahren, womit durch Einpessen chemischer Substanzen in den Untegrund Erdgas-reserven mobilisiert und erschlossen werden sollen. Hier warnten Lux und Görlach vor einem riesigen Menschheitsirrtum zu glauben, daß diese Technik vom Menschen beherrschbar sei. „Das dachte man einst auch bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie“ was mittlerweile auf schmerz-lichste Weise für die betroffenen Menschen ein- für allemal widerlegt ist. Daher warnten Lux und Görlach vor solch grenzenlosen wie monströsen Experimenten profitgieriger internationaler Wirtschaftsunternehmen, die das unvermeidbare Risiko der Störung der Grundwasserreserven kleinre-den und im Begriff sind, der Menschheit mit dem „Fracking“ Ewigkeits-bürde aufzuhalsen, wie es schon mit den Folgen der Kernenergie gesche-hen ist.