Zum diesjährigen Equal Pay Day am 21. März erklärt die Wetterauer Landtagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl: Seitdem der Equal Pay Day in Deutschland erstmals vor fünf Jahren durchgeführt wurde, hat sich leider nicht viel verändert. Der vom statistischen Bundesamt veröffentlichte Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt 21 Prozent. Das ist ein Armutszeugnis für ein reiches Industrieland. Wir müssen alles dafür tun, diese Diskriminierung von Frauen zu bekämpfen.
Der Aktionstag in Deutschland markiert jenen Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen. Noch immer liege der auch als Gender Pay Gap bezeichnete Einkommensunterschied bei 21% im deutschen Durchschnitt, in Hessen sogar bei 25%. Noch immer ist der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern in den neuen Bundesländern mit unter 10% am geringsten, da die Frauen dort häufiger Vollzeit arbeiten, mehr Führungspositionen innehaben und ihre Berufstätigkeit selten für längere Zeit unterbrechen.
Die Ursachen für die Lohnlücke sind vielfältig. Sie sind aber nicht nur auf eine schlechtere Bezahlung frauendominierter Berufe, Teilzeitarbeit, Minijobs und Erwerbsunterbrechungen zurückzuführen. Frauen verdienen auch bei gleicher Arbeit weniger. Sie fehlen in den Entscheidungsgremien und können dadurch weniger auf die Lohnfindung einwirken. Auch deswegen brauchen wir die Einführung von Frauenquoten in der Privatwirtschaft, ist sich die SPD-Landtagsabgeordnete sicher.
Gleichzeitig forderte Gnadl die Umsetzung eines Entgeltgleichheitsgesetz nicht herum: Die von CDU und FDP vielbeschworene Hoffnung auf freiwillige Angleichung der Einkommen durch die Unternehmen hat uns keinen Schritt weitergebracht. Das klappt beim Einkommen genauso wenig wie bei der Anstellung von Frauen in leitende Positionen. Frauen nehmen durch Pflegezeiten, Teilzeitarbeit und Minijobs ohnehin immense Einkommensverluste im Laufe ihres Lebens hin. Das führt letztlich zu geringen Renten und Altersarmut. Die Wetterauer SPD-Abgeordnete betonte abschließend, dass nur eine starke SPD in Hessen den Prozess zur Beseitigung von Einkommensunterschieden bei Frauen und Männern voranbringen könne und sich für ein Entgeltgleichheitsgesetz auf Bundesebene einsetzen werde.