Kürzlich besuchten die Jusos Wetterau die Produktionsstätte der Hassia Mineralquellen in Bad Vilbel. Die Besichtigung eines der größten und modernsten Getränkeabfüllers in Hessen begann mit einem kleinen Einblick in die Firmengeschichte der Hassia Gruppe, zu der auch die Deutschlandweit bekannten Marken Rosbacher und Vita Cola gehören. Ein Besuch des seit wenigen Jahren bestehenden Quellenmuseums rundete das Vorprogramm ab. Im Laufe des anschließenden Rundgangs durch die Produktionshallen bekamen die Jungsozialisten einen Einblick in die Produktion und Abfüllung der Mineralwässer und Erfrischungsgetränke von Hassia. Es ist schon interessant zu sehen, welcher Aufwand für das Abfüllen einer Flasche Mineralwasser benötigt wird, damit es umweltfreundlich von der Quelle bis zu uns, den Konsumenten, gelangt, fasst Dominik Bantle, Vorstandsmitglied der Jusos Wetterau, den Eindruck der zahlreichen Anwesenden zusammen.
Er weist dabei gleichzeitig auf ein großes Problem, auf den von Einwegflaschen dominierten Getränkemarkt in Deutschland, hin: Annähernd 53% Prozent Einweganteil sprächen im Vergleich zu nur noch 47% Glasmehrweg- und PET-Mehrwegflaschen für sich, so Bantle. Hoher Kostendruck, ausgelöst durch die großen deutschen Discounter, bei denen 1,5 Liter Mineralwasser Einweggebinde für einen Literpreis von 14 Cent vertrieben werden, sorgten für ein Sterben regionaler Getränkeabfüller, so z.B. die Pleite der Bad Nauheimer Mineralwasser GmbH aus Friedberg. Hinzu komme eine noch schlechtere Ökobilanz von Einwegmineralwässern.
Der Mineralwassermarkt für Einweggetränke wird in Deutschland von fünf großen Abfüllern dominiert, zudem treten zahlreiche Einzelhändler als Abfüller auf, da sich im Abfüllgeschäft einige Millionen zum Kerngeschäft dazu verdienen lässt. Nur 13% Einweganteil bei Hassia sind im Vergleich zum Gesamtabsatz von über 50% Prozent Einweganteil in Deutschland sehr lobenswert; allerdings konnte das im Jahre 2003 eingeführte Einwegpfand den Trend in Richtung Einweg bisher aber leider noch nicht stoppen, führt Sarah Krampitz, Vorstandsmitglied der Jusos Wetterau, weiter aus.
Vielen Verbrauchern ist gar nicht bewusst, dass sie Einweggetränkeflaschen kaufen. Und selbst wenn: Die ökologischen Nachteile und die Rohstoffverschwendung werden aufgrund des geringen Preises häufig akzeptiert. Hier ist auch der Konsument gefordert: Umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln wird in der Öffentlichkeit gerne proklamiert, allerdings nicht in das tägliche Handeln übernommen, erklärt die Juso-Vorsitzende Elisa Scaramuzza abschließend. Die Jusos Wetterau fordern deshalb, dass Einweggetränke auch stärker als solche gekennzeichnet werden. Langfristiges Ziel sei es, dass Einwegflaschen im Mineralwassersegment komplett verboten werden.