Als kommissarische Schulleiterin der Butzbacher Förderschule begrüßte Judith Schlesinger zusammen mit Herrn Dr. Erik Dinges vom Staatlichen Schulamt in Friedberg die Besucherinnen und den Besucher aus der Wetterauer Schulpolitik: Darunter die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, die Kreistagsvorsitzende und Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung, Stephanie Becker-Bösch, die Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses, Kristina Paulenz, die Kreistagsabgeordnete Edda Weber und das Kreisausschussmitglied Detlev Engel.
Im Gespräch mit dem Konrektor der Schule, Ralf Bednarek, sowie der Hauptstufenleiterin, Claudia Dornseifer, ließen sich die SPD-Politikerinnen das Angebot und die aktuelle Situation an der Schule vorstellen. Einen besonderen Stellenwert in der Schullandschaftnimmt die Gabriel-Biel-Schule mit ihrer Vorklasse und dem Ganztagsangebot ein, lobte Schlesinger. Konrektor Bednarek berichtete von der Arbeit mit 15 Klassen und etwa 150 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf. Die Vorklasse, die ab dem vierten Lebensjahr besucht werden kann, sei mit derzeit 11 Meldungen sehr erfolgreich und die Tendenz steigend.
Wir arbeiten seit 1999 im Bereich der Erziehungshilfe mit der Jugendhilfe und den Sozialpädagogen/-innen des Kinder- und Jugendhilfezentrums Haus Waldfrieden in Butzbach zusammen. Das Ganztagsangebot wird von unserer Schulsozialarbeiterin, Frau Schneider, unterstützt, so der stellvertretende Schulleiter.
Beeindruckt zeigte sich Lisa Gnadl von der Verbleibzeit der Schülerinnen und Schüler in der Erziehungshilfe: Bei 1 bis 3 Jahren Durchlaufzeit, einer positiven Rückschulung und solch enger Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Sozialarbeitern und Eltern kann man wirklich von nachhaltiger Beschulung sprechen.
Bezüglich der Inklusion herrschte Einigkeit in der Runde: Sie ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Beratungs- und Förderzentren müssen ausgedehnt und die räumlichen, sächlichen und personellen Mittel an den Regelschulen bereitgestellt werden, so Schlesinger.
Hauptstufenleiterin Dornseifer berichtete über den berufsorientierten Abschluss in Klasse 8 und 9 und die Kombination von Schule und Praktikum als Alternative zum Hauptschulabschluss.
Intensiv diskutiert wurde auch die soziale Bedeutung des gemeinsamen Mittagessens im Rahmen des Ganztagsangebotes, die jedoch häufig aus Kostengründen nicht in Anspruch genommen werde. Die Gäste nahmen die Anregung auf zu prüfen, ob eine unbürokratische Lösung für die Zuschusserteilung zum Mittagstisch möglich sei.
Abschließend dankten die Wetterauer Bildungspolitikerinnen den Pädagogen: Hier wird sehr engagiert und hoch qualifiziert gearbeitet. Die fachlichen Voraussetzungen für die Inklusion sind vorhanden, die Rahmenbedingen der Landespolitik zur Umsetzung einer flächendeckenden gemeinsamen Beschulung an den Regelschulen fehlen allerdings noch."
(Auf dem Foto (v.l.n.r.): Kommissarische Schulleiterin Judith Schlesinger, Hauptstufenleiterin Dornseifer, Kreistagsabgeordnete Kristina Paulenz, Kreistagsabgeordnete Edda Weber, Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, Kreisausschussmitglied Detlev Engel, Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung, Stephanie Becker-Bösch, Dr. Erik Dinges vom staatl. Schulamt sowie Konrektor Ralf Bednarek)