Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl hat den Vorstoß des Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion Volker Kauder, das Elterngeld wegen rückgehender Geburtenzahlen auf den Prüfstand zu stellen, scharf kritisiert. Elterngeld wird nicht als Gebärprämie bezahlt, sondern soll jungen Müttern und Vätern den Verdienstausfall zumindest zum Teil ersetzen. Da es auch heute noch in aller Regel die Mütter sind, die zeitweise auf Berufstätigkeit verzichten, würde eine Kürzung oder gar der Wegfall wieder einmal die Frauen treffen, sagte Gnadl am Freitag in Wiesbaden.
Wer die zurückgehenden Geburtenzahlen beklagt, sollte lieber darüber nachdenken, ob junge Frauen und Männer hierzulande gute Bedingungen antreffen, um ihre Kinderwünsche zu erfüllen. Wer nur befristete Arbeitsverträge bekommt, hat keine Basis für eine gesicherte Existenz. Wer den Mangel an Kinderbetreuung kennt, entscheidet sich nur schwer für ein Kind. An diesen Bedingungen muss gearbeitet werden. Das Elterngeld in Frage zu stellen, wäre kontraproduktiv, erklärte Gnadl.