Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl hat die von den Grünen vorgelegten Vorschläge zur Geschlechtergerechtigkeit begrüßt. Wir finden darin viele Ideen und Vorstellungen, die mit unseren übereinstimmen, sagte Gnadl. Aktive Frauenförderung finde unter der derzeitigen Landesregierung leider nicht statt. Die CDU reduziert Frauenpolitik auf Kinderbetreuung, in der Männer-FDP hat Frauenförderung sowieso keine Chance, kritisierte die SPD-Politikerin.
Dass Frauen in Führungspositionen im Landesdienst nach wie vor unterrepräsentiert seien, habe eine Kleine Anfrage ihrer Kollegin Fuhrmann deutlich gemacht. Es geht zwar voran, aber im Schneckentempo. Ein Grund dafür ist, dass die Landesregierung offenbar keinen Wert auf Gleichstellung legt. Aber es fehlt den Frauenbeauftragten auch an Instrumenten, um wirksam handeln zu können. Das Gleichberechtigungsgesetz ist leider zum zahnlosen Tiger geworden. Verbindliche Maßnahmen, die Frauen zu ihrem Recht verhelfen, fehlen. Daran wird sich wohl erst etwas ändern, wenn nach der nächsten Landtagswahl eine neue Regierung die Weichen stellen kann, stellte Gnadl fest. Sie wies darauf hin, dass in hessischen Ministerien gerade einmal 9 von 66 Abteilungsleitungsposten mit Frauen besetzt seien. Mit einem Anteil von 13,6 Prozent könne von Gleichstellung keine Rede sein.
Frauen haben das Recht, Beruf und Familie zu wollen, genauso wie Männer. Sie haben das Recht auf Selbstverwirklichung, das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Es gibt noch viel zu tun, um diese Rechte in die Tat umzusetzen. Wir freuen uns, dass die Grünen in die gleiche Richtung wollen, so Gnadl.