Vergangenen Samstag beteiligten sich die Jusos Wetterau mit einer Delegation an der Demonstation des Bündnisses Dresden Nazifrei. Gemeinsam mit mehr als 10.000 AntifaschistInnen zogen sie durch die Straßen Dresdens und stellten sich damit dem Naziaufmarsch, Geschichtsrevisionismus und Repression entgegen.
Nazis nutzen seit Mitte der 1990er Jahre die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg, um historische Tatsachen zu verfälschen, sie zu leugnen und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Wir werden nicht akzeptieren, dass Nazis die Geschichte verdrehen und die eigentlichen Opfer des Nationalsozialismus verhöhnen. Wir lehnen jede Leugnung und Relativierung der deutschen Schuld an Vernichtungskrieg und Holocaust ab, erklärt die Wetterauer Juso-Vorsitzende Elisa Scaramuzza. Auch müssen wir uns dagegen wehren, dass antifaschistische Proteste kriminalisiert werden, zahlreiche AntifaschistInnen unter staatlicher und polizeilicher Repression leiden. Es darf nicht angehen, dass sogar Landtagsabgeordnete mittlerweile ihrer Immunität beraubt werden, weil sie sich an Protesten beteiligen, so wie in Sachsen und Hessen.
Aus Sicht der Jusos dürfe man sich daher nicht nur für Demokratie und Toleranz in der Wetterau engagieren, sondern müsse man sich auch mit anderen Bündnissen in Deutschland solidarisieren, um Aufmarschversuche der Neonazis zu stoppen. In Deutschland konnte eine Nazi-Terror-Zelle in den vergangenen Jahren ungehindert rassistisch motivierte Morde begehen. Auch die jüngsten Ereignisse in der Wetterau zeigen, dass auch wir in unserer unmittelbaren Umgebung ein Naziproblem haben, z.B wenn bekannte AntifaschistInnen schon über Facebook Drohungen bekommen, weil sie über die Naziproblematik aufklären, fügt Scaramuzzas Stellvertreter Jan Veltum hinzu. In einem Land, in dem die nationalsozialistische Terrorherrschaft für die Ermordung so vieler Menschen verantwortlich war, müssen wir die Aktionen der Nazis verhindern. Das gilt für Friedberg, Gießen, aber auch für Dresden.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, am Donnerstag, den 23. Februar 2012, um 12.00 Uhr für eine Schweigeminute innezuhalten. Dies geschieht zeitgleich mit dem zentralen Staatsakt der Verfassungsorgane des Bundes für die Opfer rechter Gewalt. Die Jusos rufen dazu auf, sich an der Schweigeminute zu beteiligen.