Gnadl und Pfeiffer-Pantring (SPD): „Ein Kinderplanet zum Wohlfühlen“

V.l.n.r.: Lisa Gnadl, Ulrike Pfeiffer-Pantring, Kindergartenleiterin Lieve Meyer-Campo

Kürzlich überzeugte sich die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) im Rahmen eines Gesprächstermins mit der Ortenberger Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring vom neuen, zukunftsfähigen Konzept des modernisierten Kindergartens „Kinderplanet“ in Ortenberg.

Nach den Sommerferien im Jahr 2010 öffnete der Kindergarten in Ortenberg nach Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder. Jetzt erwartet die Kinder und Eltern beim Betreten der Einrichtung nicht nur eine energiesparende, modernisierte Anlage, sondern ein gänzlich neues Raumgefühl: Der ehemalige Flurbereich erhielt durch Abtrennungen aus Glas deutlich mehr Licht und entsprechend vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten. Das Konzept überzeugt mit seiner offenen Gruppenarbeit und den vielfältigen Spiel- und Erfahrungsbereichen, vom Bewegungsraum, über den Kreativbereich, das Spielzimmer und den Spielplatz. Um insbesondere den individuellen Bedürfnissen der Kinder unter drei Jahren und dem höheren Pflegeaufwand gerecht zu werden, wurde ein Gruppenraum für die Nestgruppe neu und individuell gestaltet.

„Die Zukunft gehört angesichts der schwierigen Lage der Städte und Gemeinden nur einer familienfreundlichen Kommune mit einer qualifizierten und bezahlbaren Kinderbetreuung“, erklärte Pfeiffer-Pantring der SPD-Landtagsabgeordneten. Und ihr Konzept gehe auf: „Das Kindergartenangebot der Stadt Ortenberg mit der Betreuung von Kindern ab einem Jahr und erweiterten Öffnungszeiten kommt bei den Eltern zunehmend gut an. Alle Kindergärten der Stadt sind aktuell ausgelastet, wir führen sogar wieder eine Wartliste“, wusste Pfeiffer-Pantring zu berichten. Als Grund für die gute Nutzung der Kinderbetreuung nannte sie, neben dem hervorragenden Angebot des „Kinderplanets“, den Anstieg der Kinderzahlen in der Stadt durch zugezogene Einwohner. Gnadl lobte ausdrücklich die vorausschauende und gute Politik der Bürgermeisterin und des Stadtparlaments, die demografische Entwicklung nicht schicksalsergeben hinzunehmen, sondern stattdessen Ortenberg als Wohnstandort für Familien attraktiv zu gestalten.

Nichtsdestotrotz stoße man, so die Ortenberger Bürgermeisterin, im ländlichen Raum auch auf zahlreiche Probleme bei der Gewährleistung einer guten Kinderbetreuung: Insbesondere die Kürzungen im kommunalen Finanzausgleich durch die derzeitige Landesregierung machten den Städten und Gemeinden das Leben schwer. „Den Kommunen werden mit dem beschlossenen hessischen Landeshaushalt 2012 zirka 344 Millionen aus dem kommunalen Finanzausgleich entzogen werden. Das ist im Ergebnis eine kommunalfeindliche Politik für Ortenberg. Städte und Gemeinden müssen ihr eigenes Geld zur Sanierung der Landesfinanzen hergeben. Dies alles geht zu Lasten der örtlichen Infrastruktur, zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt auch auf Kosten der Kinder in den Kindertagesstätten!“, kritisiert Lisa Gnadl die Haltung der Landesregierung. Für die vom Land auferlegten Pflichtaufgaben forderten Gnadl und Pfeiffer-Pantring daher eine adäquate Finanzausstattung der Kommunen.

Gleichzeitig führe die ballungsraumorientierte Politik der hessischen Landesregierung dazu, dass der ländliche Raum benachteiligt werde: Nachdem CDU und FDP im November 2011 das neue Hessische Kinder- und Jugendgesetz (HKJGB) beschlossen haben, dürfen Eltern ihre Kinder in einer beliebigen Kommune in den Kindergarten bringen. „Damit wird die Wohngemeinde verpflichtet, Kindergartenplätze außerhalb des Gemeindegebietes zu finanzieren. Problematisch dabei ist, dass das örtliche Parlament weder über die Kindergartenstandards noch über die Kosten- sowie Gebührenfrage beteiligt wird. Die Stadtverordnetenversammlung soll bei den eigenen Kindergärten auf die Kostenbremse treten und dann an anderer Stelle Kosten in nicht planbarer Höhe im Haushalt verantworten. Dies ist nicht akzeptabel. In einer kaufkraftschwachen Region steht damit die Plan- und Finanzierbarkeit der Kinderbetreuung auf dem Spiel. Wenn die ländlichen Kommunen nun auch noch dafür bezahlen müssen, dass Eltern ihre Kinder mit zur Arbeit in die Großstädte nehmen und Städte wie Ortenberg die hohen KiTa-Gebühren von Städten wie Frankfurt oder Eschborn finanzieren müssen, wird eine Kinderbetreuung mit erträglichen Gebühren vor Ort kaum noch möglich sein“, schildert die Bürgermeisterin Pfeiffer-Pantring die Situation nach dem geltenden Recht des § 28 des HKJGB der Landtagsabgeordneten. Nachdem schon viele Arbeitsplätze aus der Region verschwunden seien und damit am Tag viele Bürgerinnen und Bürger als Feuerwehrleute fehlten, könnten durch die Gesetzeslage nun auch noch die Kinder aus der Region „verschwinden“. Hier, regt Pfeiffer-Pantring an, solle man sich über die Funktionen einer Kommune intensiv im politischen Geschehen auseinandersetzen und Kriterien für Funktions- und Zukunftsfähigkeit genauestens betrachten und bewerten, was damit bewirkt werde.