SPD will Rente mit 67 aussetzen

Die Wetterauer SPD unterstützt ihre Bundespartei bei der Forderung, die Anhebung des Renteneintrittsalters auszusetzen, bis sich die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer entschieden verbessert haben. „Angesichts der demographischen Entwicklung und der glücklicherweise steigenden Lebenserwartung wird es nötig werden, auch die Lebensarbeitszeit anzupassen. Solange aber ältere Arbeitnehmer kaum Chancen haben, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter auch sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu bleiben, würde die Anhebung der Altersgrenze auf 67 faktisch eine Rentenkürzung bedeuten“, so der Pressesprecher der Wetterauer SPD, Jan Labitzke.

Im Frühjahr des letzten Jahres sei lediglich ein knappes Viertel aller 60- bis 64-Jährigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen. Nach Ansicht der SPD ist dieser Anteil deutlich zu niedrig, um mit der Anhebung des Renteneintrittsalters zu beginnen. „Erst wenn es genügend Arbeitsplätze für Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer über 60 Jahren gibt, kann mit der schrittweisen Erhöhung der Lebensarbeitszeit begonnen werden“, so der SPD-Pressesprecher.

Bereits beim Beschluss der Rente mit 67 im Jahr 2007 habe die SPD darauf bestanden, dass vor dem effektiven Einstig in die Erhöhung des Rentenalters die arbeitsmarktpolitische Situation bei den älteren Arbeitnehmern überprüft werden müsse. „Diese Überprüfung hat jetzt gezeigt, dass es noch nicht genug Arbeitsplätze für Menschen über 60 gibt. Das liegt auch daran, dass CDU und FDP im Bund in den vergangenen Jahren kräftig bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik gestrichen haben und somit die Beschäftigungschancen für Ältere nicht verbessert werden konnten“, erklärt Labitzke. Daher ist es aus Sicht der Wetterauer SPD konsequent, wenn die SPD-Bundestagsfraktion einen Beschluss des SPD-Bundesparteitags aus dem vergangenen Dezember umsetze und ein Gesetz einbringe, das die Erhöhung der Altersgrenze aussetzen soll.
„Alles andere würde dazu führen, dass sich in den kommenden Jahren das Problem der Altersarmut verschärft“, so Labitzke abschließend.