Lisa Gnadl (SPD): Die berufliche Schule Butzbach leistet eindrucksvolle Ausbildungsarbeit für junge Menschen

Bei einem Besuch der Beruflichen Schule Butzbach ließ sich die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl von Schulleiterin Cornelia Waitz-Dahl das Konzept der Schule vorstellen.

Vom Hauptschulabschluss und einer Förderung besonders benachteiligter Schüler in speziellen Klassen bis zum Fachschul- und/oder Fachhochschulabschluss sind alle Ausbildungsgänge an der Einrichtung möglich. Die Schülerzahlen haben sich seit den 90er Jahren auf ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler mehr als verdoppelt. In der klassischen (Teilzeit-)Berufsschule mit den Berufsfeldern Metalltechnik, Landwirtschaft und Gastronomie wird ebenso engagiert ausgebildet wie auch in der Fachschule für Technik.
Auch die Veränderung des Berufsbildes Industriemechaniker zum Mechatroniker ließ sich Gnadl erläutern. Derzeit wird im Wetteraukreis der neue Beruf Mechatroniker/in nicht beschult, dies findet im benachbarten Hochtaunuskreis statt. „Die Zahlen für neue Ausbildungsverhältnisse verschieben sich jedoch von Industriemechanik zunehmend stärker hin zu Mechatronik, so dass im neuen Schulentwicklungsplan die Beschulung des Industrieberufs Mechatronik in Butzbach stattfinden sollte, u.a. wegen der vorhandenen hochwertigen sächlichen Ausstattung und der Nähe zu den in der Fachschule angebotenen Ausbildungsschwerpunkten.

Für den Bereich Lebensmitteltechnik wird für die Fachschule, die bisher in Vollzeit unterrichtet, einen Antrag auf Teilzeitunterricht gestellt, um auch Weiterbildungsinteressierten mit Kindern und bereits im Beruf befindlichen Menschen eine Aufstiegs-Fortbildung zu ermöglichen“, erläuterte Waitz-Dahl. Derzeit gibt es die Teilzeitform bereits im Maschinenbau/Automatisierungstechnik und den Nachhaltigen Energietechniken. Zurzeit entwickelt eine Fachschulklasse der Automatisierungstechnik eine technische Unterstützung für die „Friedberger Tafel“. „Das ist mit Sicherheit sehr vorteilhaft für die Arbeit aller ehrenamtlich Tätigen“, stellte Gnadl fest, denn so könne das ausgearbeitete Konzept gleich in der Praxis angewandt werden und verbessere den Ablaufprozess und erleichtere dadurch die Arbeit der „Friedberger Tafel“.

Stellvertretender Schulleiter Günter Rubisch erläuterte, dass die Technikerausbildung auf dem Niveau der Ingenieursausbildung stattfinde, jedoch in der Industrie wegen der Praxisnähe weit mehr gefragt sei. „Die 160 Abgänger pro Jahr werden alle in Arbeitsverhältnisse vermittelt“, so Rubisch. Eine enge Zusammenarbeit von Betrieben und Schule mache dies möglich. Für die Automatisierungs- und Maschinentechnik sowie die den aktuellen Entwicklungen entsprechende Nachhaltige Energietechnik mit ihren neuen Ausbildungsberufen (so z. B. im Energiemanagement) habe sich die Schule weit über den Wetteraukreis hinaus einen Namen gemacht. Davon zeigte sich Gnadl beeindruckt: „Die sehr gute Vermittlung in Arbeitsverhältnisse ist beachtlich. Das ist insbesondere den engagierten Lehrinnen und Lehrern und der hohen Motivation der gesamten Schulgemeinde zu verdanken“.

Die ausgebildeten Lebensmitteltechniker haben fundierte Kenntnisse über Hygiene- und Qualitätsmanagement nach HACCP und sind in der Lebensmittelindustrie ebenfalls gefragte Experten.

Weiteres Gesprächsthema waren die schwierigen Übergänge zwischen den Schulformen und der Übergang zwischen Schule und Beruf. „Eine mögliche Kooperation zwischen Weidig-Gymnasium, Schrenzerschule und Beruflicher Schule in Butzbach ist wichtig“, so Schulleiterin Cornelia Waitz-Dahl, „um schülerorientiert und unter Ausnutzung von Synergieeffekten in den Beruf zu kommen.“ Ein Kooperationsmodell mit der Schrenzerschule ist bereits ausgearbeitet. Die Zusammenarbeit mit dem Weidig-Gymnasium könnte die Vernetzung zwischen Theorie und Praxis in Naturwissenschaft und Technik darstellen. Nach dem Abitur wäre eine Aufbauausbildung zum Assistenten möglich, ein zusätzliches Abschlussangebot zwischen Schule und Studium. „Die hohe Zahl der Studienabbrecher in Deutschland zeigt, dass die jungen Menschen noch immer unzureichend über Berufsbilder und berufliches Anforderungsprofil informiert sind, die am Ende ihres Studiums stehen. Wir müssen viel früher systematische Berufsorientierung vermitteln“, so Waitz-Dahl.

Auch die SPD-Landtagsabgeordnete betonte die Wichtigkeit fließender Übergänge zwischen Schule, Studium und Arbeitswelt. „Die angestrebte stärkere Vernetzung der Beruflichen Schule mit den anderen weiterführenden Schulen ist sicherlich ein guter Beitrag zur Stärkung der oftmals für junge Menschen sehr schwierigen Übergänge. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mit diesem Zukunftsmodell Schüler wirklich dort abgeholt werden, wo sie stehen und erfolgreich in den Beruf gebracht werden können. Das Engagement der Schule verdient jede Unterstützung“, stellte Lisa Gnadl abschließend fest.