Kürzlich besuchte die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl (SPD) gemeinsam mit ihrer Landtagskollegin und innenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Nancy Faeser, die Polizeistation Büdingen sowie den Polizeiposten Nidda, um sich über die Organisation und Arbeit der Polizei in der östlichen Wetterau zu informieren. Als innenpolitische Sprecherin ist es mir sehr wichtig, die regionalen Unterschiede in der Polizeiarbeit vor Ort kennenzulernen. Aus diesem Grund habe ich mir das ehrgeizige Ziel gesetzt, alle Polizeistationen in Hessen zu besuchen, stellte Nancy Faeser dar. Die beiden Ersten Stadträte von Nidda und Büdingen, Reimund Becker und Manfred Hix sowie der Leiter der Abteilung Einsatz beim Polizeipräsidium Mittelhessen, Ulrich Marschall von Bieberstein, und der Leiter der Polizeistation Büdingen, Christof Stark, begleiteten die beiden SPD-Innenpolitikerinnen bei ihrem Rundgang.
Polizeihauptkommissar Thorsten Haas, stellvertretender Leiter der Polizeistation, erläuterte den SPD-Landtagsabgeordneten die Kriminalstatistiken für den Wetteraukreis: Zwar sei die Anzahl der Wohnungseinbrüche im östlichen Gebiet entlang der A45 gestiegen, insgesamt sei die Entwicklung in der Kriminalstatistik aber positiv. Im Vergleich zu Gesamthessen lebe man in der östlichen Wetterau überdurchschnittlich sicher. Dies sei an den Häufigkeitszahlen zu sehen, die die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner messen: Seien landesweit im Jahr 2010 insgesamt 6.629 Straftaten pro 100.000 Einwohner verübt worden, so seien es im Gebiet der Polizeistation Büdingen lediglich 3.706 Straftaten gewesen. Gleichzeitig sei die Aufklärungsquote im Wetteraukreis in diesem Zeitraum von 50 auf über 57 Prozent gestiegen, die bisher höchste Aufklärungsquote seit Beginn der statistischen Erhebungen. Um der steigenden Anzahl der Wohnungseinbrüche entgegen zu treten, werde die Polizeidirektion Wetterau auch weiterhin ihre kostenfreie kriminalpolizeiliche Beratung zur Objektsicherung anbieten. Zusätzlich sei eine besondere Kontrollgruppe im September 2010 eingerichtet worden, die durch ihre verstärkte Kontrolle sowie zielgerichtete Präsenz Straftäter feststelle und abschrecke.
Die Polizeibeamtinnen und Beamten in unserer Region leisten hervorragende Arbeit. Insgesamt steht die Polizei jedoch vor immer neuen Herausforderungen und ist durch die 42-Stunden-Woche stark belastet, beurteilt Gnadl die Situation der Polizeistation Büdingen.
Die Zahl der Neueinstellungen von Polizeianwärtern beispielsweise soll im kommenden Jahr von 550 auf 400 reduziert werden. Noch heute hat die Polizei in Hessen mit den personellen Engpässen zu kämpfen, die von der Landesregierung seit 2004 durch Stellenabbau und zu geringe Einstellungszahlen verursacht worden sind!, kritisiert Faeser, innenpolitische Sprecherin der hessischen SPD-Fraktion, die Haltung der Landesregierung. Deswegen sei es völlig verfehlt, nun auch noch bei der Polizei die Anzahl der Neueinstellungen von 550 auf 400 Anwärter zu reduzieren. Die Polizei brauche auch für die Zukunft ausreichend Nachwuchs. Nach wie vor ist die Personaldecke bei der Polizei mehr als dünn, so dass die Reduzierung der Neueinstellungen bei der Polizei von heute das Sicherheitsrisiko für morgen anlegt, resümiert Faeser.
Insgesamt positiv bewerteten die beiden Landtagsabgeordneten und die beiden Ersten Stadträte die Entscheidung vor 10 Jahren für einen Polizeiposten in Nidda. Dieser habe letztendlich dazu beigetragen, die Wege zu verkürzen. Gnadl begrüßt daher den Umbau des Postens, der in der kommenden Woche beginnt: Es geht bei dem Umbau um die Sicherheit der hier arbeitenden Polizisten, nicht um Luxus. Auch müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Nach langem Warten und Ringen erhalte der Polizeiposten Nidda eine eigene Sicherheitsschleuse und einen neuen Sozialraum. Die gute Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei zeigt, dass der Standort Nidda sich bewährt hat. Dass der Posten fest in der Struktur verankert ist und erhalten bleibt, zeigt auch die Investition in den Umbau, zeigt sich Lisa Gnadl abschließend zufrieden.