Die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl macht sich gemeinsam mit ihrer Fraktion im Hessischen Landtag für einen neuen Anti-Lärm-Pakt für das Rhein-Main-Gebiet stark. Vor Kurzem ist die dritte Landebahn am Frankfurter Flughafen in Betrieb genommen worden, wodurch die Lärmemissionen erheblich gestiegen sind. Schon im Vorgriff auf die Landebahneröffnung wurden von der Deutschen Flugsicherung die Flugrouten neu festgelegt, sodass nun ein wesentlich größeres Gebiet von Fluglärm belastet ist. Die Auswirkungen spüren Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel in Limeshain, Büdingen oder auch Bad Vilbel. Umso notweniger ist es, dass möglichst rasch Maßnahmen ergriffen werden, um die Mehrbelastungen aufgrund des Flughafenausbaus zu minimieren, fordert Gnadl.
Daher hat die SPD-Fraktion eine Sondersitzung des Hessischen Landtags für den heutigen Dienstag gefordert und einen Antrag zur Fluglärmreduzierung vorgelegt. Der darin geforderte Anti-Lärm-Pakt für das gesamte Rhein-Main-Gebiet sieht unter anderem vor, Fluggesellschaften zur Umrüstung und Modernisierung ihrer Flotten zu drängen, um Fluglärm zu reduzieren. Außerdem soll das seit 2008 arbeitende Expertengremium Aktiver Schallschutz endlich von Land und Luftverkehrswirtschaft mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet werden, um kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Lärmbekämpfung realisieren zu können. Maßnahmen mit lärmverteilender Wirkung, zum Beispiel das Festlegen neuer Flugrouten, sollen nur noch dann zulässig sein, wenn sich in der Bilanz eine eindeutige Minderungswirkung belegen lässt. Außerdem sollen lärmärmere An- und Abflugverfahren festgeschrieben und die Potenziale für die satellitengestützte Navigation so schnell wie möglich erschlossen werden, fordert die hessische SPD-Fraktion.
Es gibt ein ganzes Bündel von Maßnahmen für aktiven Lärmschutz, die nur beherzt ergriffen werden müssen. Die schwarz-gelbe Landesregierung, die Fraport und die Luftsicherung stehen in der Pflicht, die Auswirkungen des Flughafenausbaus auf die umliegende Bevölkerung tagsüber so klein wie möglich zu halten, fordert die Wetterauer SPD-Abgeordnete. Nachts müsse ein generelles Nachtflugverbot eingehalten werden. Die Luftfahrtwirtschaft und das Land profitieren wirtschaftlich massiv von der neuen Landebahn. Das Mediationsverfahren sollte diese ökonomischen Interessen mit den schutzbedürftigen Interessen der Anrainerkommunen in Ausgleich bringen. Die hessische SPD ist mittlerweile die einzige Partei, die die Ergebnisse des Mediationsverfahrens mitträgt und verteidigt. CDU und FDP haben hingegen das Mediationsergebnis mit Füßen getreten und wollten beispielsweise entgegen der Mediation doch Nachtflüge zulassen. Es wird Zeit, dass die Landesregierung ihre Bevölkerung endlich ernst nimmt und beim Lärmschutz aktiv wird, so Gnadl abschließend.